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Veranstaltungsberichte

Gute Schulen sind machbar

von Jörg Jäger

Dr. Jörg Dräger spricht über Chancen-Gerechtigkeit in der Bildung

Bei einer bildungspolitschen Veranstaltung im Neuen Rathaus Hannover sprachen Bertelsmann-Vorstand und Buchautor Dr. Jörg Dräger, Niedersachsens Kultusminister Dr. Bernd Althusmann und der ehem. Kultusminister Prof. Georg-Berndt Oschatz.

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„Gute Schulen sind machbar“ - Wege aus der Bildungskrise

Im Neuen Rathaus in Hannover legte Dr. Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann-Stiftung, Geschäftsführer des CHE (Centrum für Hochschulentwicklung) und ehemaliger Wissenschaftssenator der Freien und Hansestadt Hamburg, seine Erkenntnisse und Vorstellungen zum Umgang mit der sogenannten Bildungskrise dar.

In seinem aktuellen Buch „Dichter, Denker, Schulversager" (erschienen im DVA-Verlag) hat er in der öffentlichen Bildungsdebatte klar Stellung bezogen.

Zu Beginn setzte der niedersächsische Kultusminister Dr. Bernd Althusmann in seinem Grußwort interessante Impulse, die sich auf den inhaltlichen Verlauf des Abends auswirken sollten und damit auch den Beitrag des Hauptredners einleiteten. Dr. Althusmann erklärte, dass das deutsche Schulsystem besonders durch den demographischen Wandel in der Zukunft vor großen Herausforderung stehen würde. Konzeptionelle Überlegungen rund um den frühkindlichen Bildungsbereich und der besseren Integration von Kindern mit Migrationshintergrund müssten stärker in den Fokus rücken. Den über 100 Zuhörern war klar: Die bildungspolitische Debatte vollzieht einen Paradigmenwechsel.

Dr. Dräger griff diese Impulse auf und begann seinen Vortrag mit der einleitenden Frage, ob ein Bildungssystem gleichzeitig gut und gerecht sein könnte. Es müsste auf der Leistungsebene die Spitze gefördert werden und gleichzeitig für Chancengerechtigkeit gesorgt werden. Seine konzeptionellen Überlegungen gliederte er in folgende Schritte: Die Bedeutung von Transparenz im Bildungswesen, die Frage, ob es sich bei Deutschland um eine Bildungsrepublik handele, und wie gesellschaftliche Veränderungen in Beziehung zum Bildungswesen stünden und wie auf diese Veränderungen angemessen reagiert werden könnte.

Dramatisch skizzierte er die Folgen der Unbildung für die Volkswirtschaft und aber im umgekehrten Sinne auch die langfristigen Chancen für das Wirtschaftswachstum.

Nach seiner These erübrigt sich zudem die Diskussion über Schulstrukturen. Maßgebliche Einflußfaktoren der Bildungspolitik seien die demographische Entwicklung, Migration-/Integrationsfragen, Inklusion und Elternwille. An diesen Punkten müsse sich Schulpolitik orientieren. Heterogenität sei als nicht gut oder schlecht, sondern schlichtweg in deutschen Schulen Realität.

Althusmann und Dräger waren sich darin einig, dass es künftig vor allem auf die Lehrer selbst ankäme, wenn man über Chancengerechtigkeit und Bildungserfolge rede.

Kultusminister Dr. Althusmann setzt sich dabei für eine bessere Abstimmung der Bundesländer in der Lehrerausbildung ein.

In der kurzen Publikumsdiskussion hieß es, es ließen sich positive Schlüsse zum Potential des Konzepts der Ganztagsschule ziehen. Allerdings gab es besonders an der Gestaltung der Unterrichtsstruktur, welche Lernphasen und Erholungsphasen vorsieht, Anlass zur Kritik.

Der ehemalige Kultusminister Professor Georg-Berndt Oschatz, der jünsgst seinen 75. Geburtstag feiern konnte, nutzte in seinem Schlusswort die Gelegenheit den Referenten für Ihre Beiträge zu danken und ging noch einmal auf die Leitfrage „Wie machen wir gute Schulen?“ ein. Durch seine langjährige Erfahrung im Bildungsbereich setzte er das Thema des Abends mittels eines Rückblicks in einen breiteren Kontext und konnte noch weitere Denkanstöße beim Publikum für zukünftige Debatten rund um die Thematiken der Schulpolitik geben.

Beachten Sie auch den visualisierten Vortrag von Dr. Dräger (PDF-Link). Eine zusätzliche Fotostrecke von der Veranstaltung folgt in Kürze.

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