Veranstaltungsberichte
Man müsse konstatieren, dass es Orientierung gebende Werte gebe, ohne groß zu hinterfragen, wer die maßgeblichen Gestalter seien, so Prof. Dr. Detlef Horster, Sozialphilosoph und emeritierter Professor der Leibniz-Universität-Hannover. Durch moralische Normen würden die Werte realisiert und besonders wichtige Normen letztlich als Rechtsnormen mit einem Nachdruck versehen.
Gelehrt würden die moralischen Regeln meist durch eine Orientierung an Bezugspersonen. Dies belege die Säuglingsforschung: Kinder lernen die Regeln genauso wie Gesetzmäßigkeiten in der Natur, so Horster. Die Gesellschaft verlange von all ihren Mitgliedern, dass sie die Regeln kenne und sich nach ihnen verhalte. So gebe es zwar z.B. im Haus der christlichen Gemeinschaft allgemein verbindliche Regeln, in der „Öffentlichkeit“ aber müsse man zudem weitere Normen befolgen.
Prof. Horster ging auch auf die christliche Moral ein. Er betonte, dass zur Moralerziehung auch das „wahrhaftige Vorleben“ der Werte durch den Pädagogen gehören. Daher sei es sehr wichtig, die Missbrauchsfälle aufzudecken, damit die Vorbildfunktion weiterhin gewährleistet werden könne. „Man kann Moral nicht vermitteln wollen und selbst unvorbildlich leben“, so Horster.
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