Diskussion
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Über einen Zeitraum von insgesamt knapp zwei Wochen luden die KAS und NSCDC Vertreter regional einflussreicher Gruppen Gäste nach Ibadan (21. Januar), Port Harcourt (26. Januar), Abuja (30. Januar), Kaduna (3. Februar) und Jos (5. Februar) zur Diskussion. Im Kern der Gespräche ging es um das gemeinsame Anliegen, Ausbrüche von Gewalt im Zuge der bevorstehenden Wahlen zu verhindern oder zumindest einzugrenzen.
Bei den Town Hall Meetings kamen Vertreter aller staatlichen Sicherheitskräfte und privater Sicherheitsorganisationen, regionale Politiker sowie verantwortliche Führer der verschiedenen religiösen Gruppen, der Zivilgesellschaft und Personen des öffentlichen Lebens zusammen, um sich über gesellschaftliche und politische Brennpunktthemen zu verständigen.
Es diskutierten traditionelle und religiöse Führer, Vertreter von Jugendorganisationen, der Vereinigung der Christen Nigerias (CAN), der Union der Lastkraftfahrer und Spediteure des Landes, des Verbandes der Motorradtransporteure, der Nationalen Lehrervereinigung, der Bürgerwehren, der Vereinigung der Marktfrauen, Vertreter der Wahlkommission (INEC), sowie der Polizei, der Einwanderungsbehörde, der Streitkräfte und des Justizvollzugswesens.
Alle Veranstaltungen hatten jeweils zwischen 250 und 300 Teilnehmer. Diesen großen Anklang fanden die Veranstaltungen bei allen Beteiligten vor dem Hintergrund der noch frischen Erinnerung an die Eskalation der Gewalt nach den Wahlen im Jahr 2011. Ein Teil Nigerias war damals im Chaos versunken. Aus Angst vor einer neuerlichen Welle der Gewalt im Zuge der bevorstehenden Wahlen finden seit Dezember 2014 Verlagerungen des Lebensmittelpunktes auf Zeit in die ethnischen Herkunftsregionen statt.
Vor allem von den traditionellen und religiösen Führern wird nun erwartet, dass sie beruhigend auf ihre Anhänger einwirken. Der Großimam von Ibadan hat alle Muslime aufgerufen an speziellen Tagen öffentlich für gewaltfreie Wahlen zu beten.
Die Vertreter der Sicherheitsorgane Nigerias versicherten wiederholt ihre Bereitschaft, Gewaltausbrüchen entschieden entgegenzutreten. Sie nutzten die Öffentlichkeit des Forums der Konrad-Adenauer-Stiftung und des NSCDC, die Bürger Nigerias zur Ruhe aufzurufen. Letztere erhielten Gelegenheit, sich mit Fragen und Beiträgen an der Diskussion zu beteiligen.
Dr. Ade Abolurin, Commandant General des NSCDC und die Vertreterin der Konrad-Adenauer-Stiftung, Frau Behrendt-Kigozi erhielten für diese Initiative von allen Beteiligten viel Lob und wurden gebeten, solche Veranstaltungen auch künftig und bei Regionalwahlen durchzuführen.