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Die Politiker, so lautet der Kern des Vorwurfs, verließen ihren Wahlkreis, um in der Hauptstadt des jeweiligen Bundesstaates ihr Mandat wahrzunehmen. Nur selten jedoch fänden sie den Weg zurück zu ihren Wählern. Der Kontakt zu letzteren reist ab und sie sind für diese nicht mehr ansprechbar. Nicht selten werden als Begründung seitens der Politiker die unzumutbaren finanziellen Aufwendungen für die zum Teil langen Reisen in ihren Wahlkreis angeführt.
Vor diesem Hintergrund unterstützt das Landesbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Nigeria seit 2008 Town Hall Meetings. Am 9. Oktober 2014 fand ein von der lokalen Nichtregierungsorganisation (NRO) NOSAD und der KAS organisiertes Town Hall Meeting im Wahlkreis Obanliku, im Bundesstaat Cross Rivers mit Bürgern, NRO und dem Abgeordneten Moses Ucheche, der diesen Wahlkreis im Parlament des Bundessstaates vertritt, statt.
Wichtige Themen des Town Hall Meetings waren u.a.:
- Sicherheitskonflikte
- Vergabe von Aufträgen
- Zahlung von Gehältern durch den Staat an die für den Ort wichtige Obudu Cattle Ranch
- Unrechtmäßigkeiten bei der Durchführung des Gesundheitsprogramms für Mutter und Kind.
Ein traditioneller Fuehrer, His HighnessSunday Kamie, beantragte ein Training in leadership (Führungskenntnisse), Konfliktmanagement und Friedensbildung für traditionelle Führer, damit diese ihre Pflichten besser erfüllen können.
Die Teilnehmer beschlossen kleine Wahlkreiskomitees zu bilden, welche Town Hall Meetings auf der lokalen Regierungs- und verwaltungsebene durchführen wollen.