Daniel Braun, Leiter des Auslandsbüros der KAS in Skopje, eröffnete die Veranstaltung mit einem thematischen Überblick und einer Einführung zu den Herausforderungen, welchen die transatlantische Allianz zukünftig gegenüberstehen wird. Tinko Weibezahl, Referent für den Nordatlantik in der Abteilung für Europäische und internationale Zusammenarbeit der KAS, sprach über die derzeitige Krise in der EU, unterschiedliche Aspekte der Beziehungen zu den EU-Nachbarländern, Herausforderungen an die EU-Erweiterung sowie die Folgen des Brexit. Weibezahl äußerte die Meinung, die neue US-Regierung werde sich zwar auf die transatlantischen Beziehungen auswirken, jedoch erwarte er keine maßgebliche Änderung der Europa-Strategie der USA. Jeremy Stern, Nonresident Senior Fellow beim Atlantic Council in Washington, analysierte die Beziehungen zwischen den USA und Europa unter den Regierungen der ehemaligen Präsidenten George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump und gab eine Einschätzung der allgemeinen Lage, insbesondere auch im Hinblick auf die Rolle Chinas und Russlands. Er betonte, dass der EU-Erweiterungsprozess weiterhin offenbleiben müsse, auch um anderen Ländern nicht die Gelegenheit zu bieten, ihn zu unterwandern.
Zwei ehemalige Außenminister der Republik Nordmazedonien nahmen ebenfalls mit Beiträgen an der Veranstaltung teil. Antonio Miloshoski, derzeit Vorsitzender des Parlamentarischen Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, ging bei seinem Rückblick auf die EU-Erweiterung auf dem Westbalkan insbesondere auf frühere und heutige bilaterale Streitigkeiten zwischen einigen Ländern der Region ein. Das Fehlen einer klaren EU-Strategie, die gestörte Wahrnehmung der Union bei Bürgerinnen und Bürgern der Balkanstaaten und der gebremste Erweiterungsprozess sind seiner Meinung nach die wichtigsten Herausforderungen, denen die EU auf dem Westbalkan gegenübersteht. Nikola Poposki, auch ehemaliger Botschafter der Republik Nordmazedonien bei der EU, sprach über Aspekte der Energiesicherheit und die Vorteile der Erweiterung — nicht nur für die Kandidatenstaaten und die EU selbst, sondern auch für die transatlantische Allianz. Die Diskussion moderierte der Vorsitzende von MK91 Vasko Naumovski, selbst ehemaliger Stellvertretender Premierminister und ehemaliger Botschafter in den USA. Er fasste die Beiträge zusammen und betonte zum Schluss, er hoffe auf eine Fortsetzung der Diskussion, nicht nur über die behandelten Aspekte, sondern auch über weitere Themen, die zu einer umfassenden Analyse der transatlantischen Beziehungen und der EU-Erweiterung beitragen.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung und ihre Partner werden auch weiterhin Veranstaltungen organisieren, auf denen Politiker, Expertinnen und weitere Interessierte über aktuelle Themen diskutieren, die für Nordmazedonien, die Region und die EU von Bedeutung sind.