Teilnehmer der Schulung waren 24 Vertreter von Jugendorganisationen von sechs politischen Parteien, die einen Delegierten im Klub für Jugendfragen und –politik im Parlament haben: Allianz für die Albaner, Alternative, Demokratische Union für Integration, Liberal-Demokratische Partei, Sozialdemokratische Union Mazedoniens und die VMRO-DPMNE.
Mit einem Grußwort trat bei der Eröffnung der Schulung Vladimir Gjorgjeski, Leiter des Lokalbüros des Regionalwerks für Jugendzusammenarbeit (RYCO), auf, der kurz die Arbeitsweise von RYCO als Nichtregierungsorganisation sowie deren Anliegen vorstellte. Dabei stellte er heraus, dass RYCO ein Ergebnis des Berliner Prozesses ist, der 2016 ins Leben gerufen wurde. Unterstrichen wurden ebenso die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Schaffung von Möglichkeiten für junge Menschen, zu reisen und die Länder des westlichen Balkans zu erkunden, Gleichaltrige zu treffen und an gemeinsamen Projekten zu arbeiten, mit denen die Jugendpartizipation gestärkt wird. Die Jugend von heute ist die Zukunft von morgen, wobei Leben und Erfolg der Staaten in den Händen der Jugend liegt, betonte er.
Der Landesbeauftragte der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) für Nordmazedonien und Kosovo, René Schlee, unterstrich die Bedeutung der Jugendbeteiligung am Beschlussfassungsprozess und zog hier eine Parallele zu Deutschland, wo junge Menschen ein wichtiger Faktor im Prozess der Beschlussfassung der Regierung sind und wo bestimmte Gesetze nicht ohne die Partizipation junger Menschen verabschiedet werden können, wenn diese nicht in den Abstimmungsprozess einbezogen waren. “Gerade deshalb wollen wir die Kapazitäten der Parteijugendorganisationen in Nordmazedonien stärken. Das Anliegen ist es, dass sie ein wichtiger Faktor im Prozess von Beschlussfassung und Veränderungen werden und ihre Position stärken”, erläuterte René Schlee von der FES.
Die gemeinsame Organisation dieser Veranstaltung mit den Jugendverbänden aller politischen Parteien hat einen Mehrwert, da wir glauben, dass es von großer Bedeutung ist, gemeinsame Gelegenheiten bei der Stärkung ihrer Kapazitäten zu schaffen.
In seinem Grußwort teilte der Landesbeauftragte der KAS für Nordmazedonien und Kosovo, Daniel Braun, ein Beispiel aus Deutschland mit den Teilnehmern. Dort sind nicht alle Mitglieder der Jugendorganisationen immer Parteimitglieder und die Wahl der Vorsitzenden erfolgt unabhängig von der Parteiführung. Darüber hinaus sind die Jugendorganisationen von der Partei unabhängige Organisationen. Er ergänzte, dass der Beitritt Nordmazedoniens zur Europäischen Union von immenser Bedeutung sei; er werde zur Stärkung der demokratischen Werte, der Menschenrechte und der Möglichkeiten für Entwicklung und Fortschritt des Staates in allen Bereichen beitragen.
Während des ersten Schulungstages erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, Erfahrungen beim Training mit der Expertin für Jugendarbeit Teodora Stoleska, Leiterin des Jugendbildungsforums, zu sammeln, wobei die Themen Grundlagen des Debattierens sowie öffentliches Reden behandelt wurden.
Zwei Workshops in den Bereichen online-Kommunikation und No Hate Speech, die von Bojan Kordalov vom Institut für digitale Transformierung des Westbalkan durchgeführt wurden, fanden am 2. Tag der Schulung statt. Hier wurden die Teilnehmer darin geschult, Hassrede zu erkennen und effizient online zu kommunizieren.
In der Nachmittagssession führte der Direktor des Journalistenverbands Mazedoniens, Dragan Sekulovski, eine Schulung zum Thema Kriegspropaganda und Infodemie als Bedrohung und Herausforderung für die lokale und regionale Sicherheit durch.
Am dritten Tag der Schulung stand eine Podiumsdiskussion mit den Abgeordneten des Klubs für Jugendfragen und –politik des Parlaments auf dem Programm. Die Teilnehmer profitierten von direkten Erfahrungen der 6 Vertreterinnen des Klubs für Jugendfragen und –politik des Parlaments in Bezug auf die Jugendbeteiligung und die Zusammenarbeit in Beschlussfassungsprozessen: Artina Qaszimi von der Allianz für die Albaner, Sadije Sadiki Shaini von der Alternative, Fisnike Bektishi Shaqiri von der Demokratischen Union für Integration, Monika Zajkova von der Liberal-Demokratischen Partei, Sanela Shkrijelj von der SDSM und Marija Petrushevska von der VMRO-DPMNE.
Die Abgeordneten vom Klub für Jugendfragen hoben in ihren Grußworten die Bedeutung der Jugendpartizipation sowie der Zusammenarbeit in Beschlussfassungsprozessen hervor und ermutigten dazu, beim Engagement in der Jugendpolitik, bei der Beteiligung an Gesetzesentwürfen, Strategien und anderen Initiativen, die die Jugendpolitik in unserem Staat fördern können, gemeinsam zu handeln.
Der Klub zählt aktuell 13 Mitglieder und ist ein informelles Organ des Parlaments. Die Abgeordneten des Klubs sind jene, die die Jugendpolitiken vertreten und Gesetze, Amendements, neue Politiken und Initiativen im Interesse junger Menschen einbringen, hieß es in den Grußworten. Ebenso betonten sie in der Diskussion, dass bei der Interessenvertretung der Jugend Einigkeit herrsche und die politische Zugehörigkeit hier keine Rolle spiele. Um inklusiver und für die Jugend zugänglicher zu sein, schließen ihre Aktivitäten Treffen mit Gemeindevertretern und Diskussionen mit Bürgermeistern, Jugendzentren und anderen Partnern ein, um sich umfassend über die Bedürfnisse der Jugend sowie die Möglichkeiten von Problemlösungen, die junge Menschen betreffen, zu informieren.
Nach der Diskussion mit den Vertreterinnen des Klubs wurden die Teilnehmer ermutigt, Vorschläge für eine bessere Jugendpolitik und Jugendbeteiligung an Beschlussfassungsprozessen zu äußern.
Am letzten Schulungstag erhielten die Teilnehmer Bescheinigungen über eine erfolgreiche und aktive Teilnahme am Programm.
Themen
Der Wirtschaftsexperte Christoph M. Schmidt wird neuer Fellow der Konrad-Adenauer-Stiftung
Regierungsbildung in Litauen
Südafrikas neue Regierung der Nationalen Einheit: Fortschritt oder Stillstand für das Land?
Frankreich hat einen neuen Premierminister
Zwischen Skandalen, Wahlerfolgen und Gerichtsurteilen – die AfD im Jahr 2024