Veranstaltungsberichte
Im Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen begrüßte Dr. Ludger Gruber, der Landesbeauftragte NRW der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V, die Gäste. Es sei ein guter Zeitpunkt, sich „über die Beschreibungen bekannter Herausforderungen hinaus mehr auf die (vorhandenen) Lösungsansätze zu konzentrieren“. Die Politik sei in der Rolle des Treibers und Koordinators vieler beteiligter Akteure.
„Vernetzen von Akteuren“
Ein Impuls kommt von Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes NRW. Das Ruhrgebiet habe sich stark gewandelt – das zeige allein die dichte Hochschullandschaft. In Europa müsse es möglich sein, unterschiedliche Ziele zu verfolgen – einige Punkte seien aber nicht verhandelbar: „Rechtsstaatlichkeit ist nicht dekorativ.“ Deutschland sei wegen der EU Exportweltmeister. „Wir müssen nicht nur die Vorteile anerkennen, wir müssen uns auch dafür einsetzen. Das findet in den Kommunen statt.“ Europa sei einzigartig: „Wir müssen einsetzen, was wir wissen und haben.“
Wissen ist der Treibstoff der Zukunft
In seinem Grußwort beleuchtet Prof. Görge Deerberg vom Fraunhofer Institut die Perspektive der Wissenschaft. Das Ruhrgebiet stehe vor einer großen Transformation: der Digitalisierung. Diese Herausforderungen könne man nur durch gesellschaftlichen Diskurs lösen: „Die Wissenschaft muss sich öffnen.“ Dafür brauche es Orte, an denen die Menschen zusammenkommen: „Die Zukunft liegt in den Köpfen.“ Ein „Brain Drain“ aus dem Ruhrgebiet müsse verhindert werden.
„Der Wandel wäre ohne die EU nicht möglich gewesen“
Der Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen Daniel Schranz stellt Oberhausen als Ziel des Städtetourismus vor, das stark von europäischen Fördermitteln profitiert habe. Die Bürger sähen oft die Kommunen in der Verantwortung, wenn es um Wandel ginge: „Wir tun alles um unseren Beitrag zu einem geeinten Europa zu leisten.“ Die Zusammenarbeit zwischen EU, Bund, Ländern und Kommunen sei die Lösung für die Probleme, die durch den Strukturwandel entstehen: „Es ist besser, die Leute einzubeziehen, die sich vor Ort auskennen.“
Das Tina-Turner-Doktrin
Für Dr. Michael Henze, Ministerialdirigent des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, lautet die Botschaft des Tages: „Wissen vernetzen!“ Er stellt einige Projekte vor, die von den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert werden. NRW investiere viel Geld in nachhaltige Stadtentwicklung. „Eine gute Erfolgsmöglichkeit sind Modellregionen – Simply the Best - also von den Besten lernen – das bringt Europa weiter.“ Ein Gast fragt, warum die Investitionen meist in urbanisierten Gegenden gemacht würden und die Digitalisierung so glorifiziert würde. Es gäbe wahrscheinlich immer einen Vorsprung der Städte, aber die Digitalisierung sei „zwar Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung“, um den Abstand nicht so groß werden zu lassen.
„Zukunft nicht nur denken, sondern auch umsetzen“
In den anschließenden „Mixed City“ Impulsen werden einzelne Modellprojekte vorgestellt und diskutiert. Die Zukunftsstadt Oberhausen sucht Ideen aus der Bevölkerung, um sie umzusetzen. „Der Hunger auf Innovation muss da sein, um Zukunft anfassbar zu machen“, sagt Ralf Güldenzopf, Dezernent für strategische Planung, Stadt Oberhausen. Im Gespräch mit den Zuschauern kristallisieren sich die Zukunftsthemen nachhaltige Mobilität, Digitalisierung sowie Vernetzung und Nachhaltigkeit der Bildung in der Stadt und in ländlicheren Regionen heraus.
Themen
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.