Veranstaltungsberichte
Darunter ist die unter Regie des deutschen Filmemachers Marcus Vetter entstandene Dokumentation „The Heart of Jenin“.
Der Film erzählt die Geschichte Ismaels, eines palästinensischen Vaters aus dem Flüchtlingslager Jenin, dessen 12 jähriger Sohn versehentlich von einem israelischen Soldaten erschossen wurde. Er hatte eine Spielzeugwaffe in der Hand. Trotz aller Schwierigkeiten, mit denen Ismaels Leben durch Konflikt und Besetzung konfrontiert ist, entschließt er sich dazu, die Organe seines toten Sohnes israelischen Kindern zu spenden. Einige Jahre später reist Ismael durch Israel, um diese Kinder und ihre Familien zu treffen, darunter israelische Drusen, Beduinen und eine jüdisch-orthodoxe Familie. Nach dem Tod seines Sohnes gründet Ismael ein Zentrum für die Kinder des Flüchtlingslagers mit dem Wunsch, ihnen durch Bildung eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Im Anschluss an die Filmvorführung fand unter Moderation von Abed Al-Mu’te Al-Jubeh, Direktor des Khalil Sakakini Kulturzentrums und Dozent an der Bir Zeit Universität und Aleksei Bakri, Regieassistent und Kameramann bei der Produktion des Filmes, eine angeregte Diskussion mit rund 40 Zuschauern statt. Die Debatte drehte sich vor allem um die Ausgewogenheit jener Szenen, die Gewalt seitens Israelis und Palästinenser zeigten, sowie den Alltag in Jenin. Insgesamt reagierten die Zuschauer äußerst positiv auf den Film.
Daneben fand während des Festivals auch ein Workshop unter der Leitung von Abdel Mu’te Al Jubeh zu dem Thema „Everyday Life in Conflict Zomes“ statt. Als Grundlage dienten die von der KAS geförderten Filme „Ezra“, „Hollow City“, „Barakat“, „Khalass“, „Tomorrow we are Going to the Movies“ und „The Heart of Jenin“. Die Teilnehmer des Seminars diskutierten über die verschiedenen Methoden der Filmproduktion sowie den Einfluss des kulturellen Hintergrunds des Zuschauers und Genre des Films auf dessen Perzeption.