Veranstaltungsberichte
Obwohl Palästinenser und Israelis in und um Jerusalem in unmittelbarer Nähe zueinander wohnen, haben sie im normalen Alltag kaum Gelegenheit, einander zu begegnen. Der Jerusalemer Buchclub hat es sich daher zum Ziel gesetzt, einen Freiraum für Begegnung fernab der Belastungen des politischen Alltags zu schaffen. Über das gemeinsame Interesse an Literatur ermöglicht der Buchclub israelischen und palästinensischen Schülerinnen und Schülern, sich gegenseitig näherzukommen, Vorurteile gegenüber der anderen Seite abzubauen und Freundschaften zu entwickeln.
Insgesamt nahmen 15 Schülerinnen und Schüler aus Ost- und West-Jerusalem an dem Treffen des Buchclubs teil. Die Veranstaltung begann mit einer Vorstellungsrunde, in der die Teilnehmer jedoch nicht über sich selbst, sondern über einen zuvor gewählten Partner von der jeweils anderen Seite erzählten.
Die erste Hälfte des Treffens widmete die Gruppe der Besprechung des Buches „The Art of Racing in the Rain” von Autor Garth Stein. Das Buch schildert das Leben des Rennfahrers Denny Swift und seines Hundes Enzo, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird. Die Beobachtungen, Gedankengänge und Lebensweisheiten des Hundes boten die Grundlage für eine angeregte und heitere Diskussion zwischen den Schülern.
Die zweite Hälfte des Treffens stand ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens. Bei Pizza und Limonade entwickelte sich ein zwangloser und lebhafter Austausch zwischen den Teilnehmern. Sie erfuhren mehr über die Interessen und Hobbys der anderen Schüler und konnten Freundschaften vertiefen.
Das nächste Treffen des Buchclubs wird Stacey Pattons „That Mean Old Yesterday“ behandeln. Mit Hilfe des American Center in Jerusalem soll eigens zu diesem Zweck eine Videokonferenz mit der New Yorker Autorin ermöglicht werden.