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Veranstaltungsberichte

Die Henri-Nannen-Schule unterwegs in den „South Hebron Hills“

Im Rahmen ihres Besuchs in Israel und den Palästinensischen Gebieten nahmen die Studenten der Henri-Nannen-Journalistenschule am 05. August 2011 an einer von „Breaking the Silence“ organisierten Führung in den „South Hebron Hills“ teil.

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„Breaking the Silence“ ist eine Organisation von (teils ehemaligen) israelischen Soldaten, die ihren Militärdienst im Westjordanland abgeleistet haben und die nun über ihre dortigen Erlebnisse berichten. Israelis, insbesondere junge Israelis die kurz vor ihrem Wehrdienst stehen, und Ausländer aus aller Welt sind die Zielgruppe von „Breaking the Silence“.

Am 05. August wollte die Gruppe der Henri-Nannen-Journalistenschule Hebron besuchen. An diesem Tag gab die israelische Polizei jedoch keine Freigabe für eine Besichtung der Stadt. Noam Chayut, beauftragter Gruppenführer an jenem Tag, musste so kurzfristig auf die Gebiete im Süden Hebrons („South Hebron Hills“) ausweichen. Als Grund nannte die Polizei die angespannte Sicherheitslage am ersten Freitag des heiligen muslimischen Fastenmonats Ramadan.

Die Gruppe sah sich an diesem Tag insbesondere mit dem Schicksal eines Dorfes und seiner Bewohner konfrontiert. Susiya, ein kleines Dorf im Süden Hebrons, das von Beduinen bewohnt wird, steht symbolisch für die Wirren des Nahostkonflikts. Die Beduinen, die in Susiya leben, sind Farmer und wohnten seit Beginn des 19. Jahrhundert in Wüstenhöhlen. Im Verlauf der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Arabern während des Unabhängigkeitskrieges (1948) und des Sechs-Tage-Krieges (1967) mussten sie vermehrt von ihrem Grund flüchten. Während der im Jahr 2000 ausgebrochenen Zweiten Intifada wurden ihre Höhlen, die Schutz vor der heißen Wüstensonne boten, von der israelischen Armee zerstört. Unklar ist bis heute, ob es sich dabei um eine Reaktion auf den Mord an einem israelischen Siedler handelte oder fehlende Wohngenehmigungen verantwortlich waren. Nach wiederholter Flucht und Rückkehr sind nur wenige der Familien zurückgekehrt. Das Schicksal dieser Menschen bewegte die Studenten der Henri-Nannen-Schule sichtlich.

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