Der Direktor des Meinungsforschungsinstituts PCPSR Dr. Khalil Shikaki präsentierte die wichtigsten Ergebnisse der 73. öffentlichen Meinungsumfrage; durch die Diskussion führte KAS-Büroleiter Marc Frings.
Die aktuelle Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Palästinenser von der zurückhaltenden Reaktion der palästinensischen Führung in Folge israelischer Häuserzerstörungen in Wadi al-Hommos enttäuscht sind. 78% der befragten Palästinenser glauben nicht, dass Präsident Abbas seine Ankündigung, bestehende Abkommen mit Israel auszusetzen, ernst meint. Weiterhin fordern 61% den Rücktritt des seit 2005 amtierenden Präsidenten der Autonomiebehörde.
Die Umfrage zeigt, dass der Rückhalt für die Zwei-Saaten-Lösung unter den Palästinensern zurückgeht, während Gewalt als Mittel im israelisch-palästinensischen Konflikt mehr Zuspruch erfährt. Unverändert hoch ist die Ablehnung der US-amerikanischen Friedensinitiative ("Deal of the Century"). 80% gehen davon aus, dass mit Präsident Trumps angekündigten Plan die israelische Militärbesatzung nicht beendet wird.
In Folge eines sogenannten Ehrenmordes in der Nähe von Bethlehem wurden ebenfalls Fragen gestellt. Eine Mehrheit lehnt diese Form der Selbstjustiz ab. Zudem gehen 63% der befragten Personen davon aus, dass die palästinensische Justiz korrupt ist.
Die Umfrage wurde zwischen dem 11. und 14. September 2019 im Westjordanland (einschließlich Ost-Jerusalem) und im Gazastreifen in Form von 1.200 direkten Befragungen durchgeführt
Für weitere Informationen wenden Sie sich an PSR-Direktor Dr. Khalil Shikaki oder Walid Ladadweh unter Tel. 02-296 4933, oder senden Sie eine E-Mail an pcpsr@pcpsr.org.