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Veranstaltungsberichte

Frieden beginnt in Jerusalem!?

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit dem DED (Deutscher Entwicklungsdienst) und IPCRI (Israel-Palestine Center for Research and Information) richtete die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) Ramallah eine Konferenz betreffend der aktuellen Ereignisse in Ostjerusalem aus. Ziel der Konferenz war es, die Situation in den von Konflikten geprägten Stadtvierteln, vor allem in Silwan und Sheikh Jarrah, zu beleuchten, und mögliche Maßnahmen und Lösungsansätze zu diskutieren

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Konstanze von Gehlen, DED-Beraterin bei der KAS Ramallah, eröffnete die Konferenz zusammen mit den beiden Geschäftsführern von IPCRI, Dr. Hanna Siniora und Dr. Gershon Baskin. Vor 100 israelischen und palästinensischen Teilnehmern aus Politik und Medien sowie Universitätsprofessoren und Vertretern internationaler Organisationen in Jerusalem diskutierten palästinensische und israelische Vertreter der Zivilgesellschaft, Politikanalysten und Mitglieder verschiedener Bürgerrechtsgruppen über die Bedeutung Jerusalems für Israelis und Palästinenser, die kürzliche Eskalation der Situation und mögliche Zukunftsvisionen.

Das erste Panel befasste sich mit den aktuellen Ereignissen in Ostjerusalem, vor allem in Silwan und Sheikh Jarrah. Es wurde betont, dass die Siedlungsaktivitäten in letzter Zeit zugenommen haben, was mit der Strategie der Siedler – aber auch der Stadtverwaltung – übereinstimmt, nach und nach die israelische Präsenz in Ostjerusalem zu stärken. Die damit verbundenen Vertreibungen arabischer Hauseigentümer sowie die Konsequenz, dass eine gradlinige Teilung der Stadt im Sinne der Zweistaatenlösung hinfällig würde, stelle zweifellos ein großes Hindernis für die aktuellen Friedensverhandlungen dar. Daniel Seidemann, ein Anwalt und Jerusalemexperte, äußerte die Befürchtung, dass sich die Unruhen auch auf andere Stadtteile Jerusalems, aber auch auf andere Städte Israels, ausweiten könnten.

Danach präsentierten Dahlia Scheindlin und Jamil Rabah, zwei Politikanalysten, ihre Erkenntnisse aus Meinungsumfragen, welche sowohl unter Israelis als auch Palästinensern durchgeführt wurden. Es wurde festgehalten, dass die Jerusalemfrage immer noch ein hochbrisantes Diskussionsthema innerhalb beider Bevölkerungsgruppen ist, bei dem es keine allgemeine, sondern eine große Anzahl verschiedener Meinungen gibt.

Am Ende der Konferenz wurden schließlich verschiedene Lösungsansätze für die derzeitige schwierige Situation vorgestellt. Die meisten Sprecher waren sich darin einig, dass die Stadt (politisch gesehen) geteilt werden solle, beide Stadtteile jedoch eng miteinander kooperieren müssten. Dr. Gershon Baskin stellte zusammenfassend fest, dass „Jerusalem nur eine Stadt sein wird, wenn es als zwei Städte angesehen werde“.

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Peace Begins with Jerusalem!? eigene Fotos
Mr. Daniel Seidemann, Attorney and Jerusalem Expert eigene Fotos

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