Nachdem sich die Diskussion zuerst auf die Förderung religiösen Zusammenlebens verschiedener Gruppen innerhalb der israelischen Gesellschaft fokussiert hatte, gab unser Programm Manager Johannes Lutz einen ersten Einblick in die Komplexität der israelisch-palästinensischen Beziehungen und leitete damit einen Perspektivenwechsel ein. Aus palästinensischer Perspektive spielt Religion in den bilateralen Beziehungen zu Israel eine nachgeordnete, aber dennoch wichtige Rolle.
Inès Abdel Razek-Faoder, ehemalige politische Beraterin im Büro des Premierministers, gab einen wertvollen Einblick in die komplexe politische Situation vor Ort, speziell im Hinblick auf die jüngere Generation. Während sie einerseits den Fokus auf „gleiches Recht für alle“ legte, sprach sie sich andererseits auch für das Recht jüdischer Selbstbestimmung sowie für eine Zwei-Staaten-Lösung aus. Ferner stellte Iman Haddad, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Ramallah, seine Sichtweise zu einem interreligiösen Dialog dar und fokussierte sich dabei auf Beispiele seiner Kirchengemeinde, die verschiedene Dialogprogramme vorantreibt.
Zum Abschluss gab unser Büroleiter Marc Frings bei einem gemeinsamen Abendessen ein politisches Briefing zur allgemeinen Lage in den Palästinensischen Gebieten. In diesem wurde deutlich, dass es zwar Hoffnung für eine Befriedung des Konfliktes gibt, alle Akteure jedoch Kompromisse unterbreiten müssen. Bei der anschließenden Diskussion wurde nochmals die wichtige Rolle des interreligiösen Dialogs zwischen allen Parteien hervorgehoben.