Veranstaltungsberichte
- Die Umfrageergebnisse des vierten Quartals von 2009 zeigen - verglichen zu den Umfragen des dritten Quartals - eine fast unveränderte Popularität von Fatah von 43% (August: 44%) und Hamas von 27% (August 28%). Die dem zugrunde liegende mögliche Wahlbeteiligung würde bei einer heute stattfindenden Wahl 72% betragen.
- Bei einem Direktvergleich zwischen Ismail Haniyeh (Hamas) und Präsident Abbas (Fatah) zeigen sich folgende Ergebnisse: Bei (direkten) Präsidentschaftswahlen zum jetzigen Zeitpunkt erhielten
- Abbas:54% (gegenüber August um 2 Prozentpunkte gestiegen)
- Haniyeh:38% (gegenüber August unverändert)
- Im Gazastreifen würde Abbas mit 52% - gegenüber 43% für Haniyeh - gewinnen. Dagegen ergäbe eine Wahl zwischen Marwan Barghouti (Fatah, in Israel inhaftierter Anführer der „jungen Garde“) an Stelle von Abbas und Haniyeh als einzige Kandidaten:
- Barghouti:67% (gegenüber August um 5 Prozentpunkte gestiegen)
- Haniyeh:28% (gegenüber August um 3 Prozentpunkt gesunken)
- Etwa 25% der Befragten geben an, dass sie Hamas als verantwortlich für die Verschiebung der Wahlen ansehen, während 11% glauben, Fatah sei verantwortlich dafür. Mit 30% sieht allerdings die Mehrheit der Befragten Israel in der Verantwortung für die Wahlverschiebung, nur 9% sehen die Ursachen bei der Wahlkommision. Eine Mehrheit von 58% unterstützt die Haltung der Hamas, wahlen erst nach einer Einigung von Hamas und Fatah abzuhalten, 39% lehnen diese Haltung ab. Unabhängig davon sind 57% der Meinung, dass sowohl Präsident Abbas wie auch das palästinensische Parlament im Januar 2010 ihre Legitimation verlieren werden.
- Die Umfrageergebnisse zeigen, dass 34% (West Bank: 30%, Gazastreifen: 42%) der Befragten mit der Regierung von Haniyeh zufrieden sind, während die Zufriedenheit mit Salam Fayyads Regierung bei 40% (West Bank: 42%, Gazastreifen: 36%) liegt.
- 61% der Palästinenser glauben, dass sowohl Fatah als auch Hamas gemeinsam für die Teilung von West Bank und Gazastreifen verantwortlich sind, während 17% Hamas und 12% Fatah als alleinverantwortlich für die Teilung betrachten.
- 57% der Befragten unterstützen Abbas Entscheidung nicht zur Wahl anzutreten, 36% lehnen sie ab. Allerdings glauben 58%, dass Abbas seine Entscheidung zurücknimmt, nur 21% sind der Ansicht, dass er tatsächlich nicht zur Wahl antritt. In diesem Zusammenhang glauben rund 33%, dass Abbas Entscheidung, nicht zur Wahl anzutreten, auf die israelische Siedlungspoltik und einen Vetrauensverlust in die derzeitige US-Administration zurückzuführen ist. Weitere 25% der Befragten sind der Meinung, Abbas Entscheidung sei Ergebnis seiner Desillusionierung bezüglich einer gesamt-arabischen Unterstützung seiner Politk. 22% geben an, der Grund der Entscheidung läge in der Kritik seines Verhaltens während der Goldstone-Affäre, 12% sehen die Weigerung der Hamas, das Versöhnungsabkommen zu unterschreiben, als Grund für seine Entscheidung.
- Das Sicherheitsgefühl der Palästinenser in der West Bank ist innerhalb der vergangenen vier Monate von 58% auf 63% gestiegen, während das Sicherheitsgefühl im Gazastreifen bei 65% gegenüber 63% vor vier Monaten fast gleich blieb. Entgegen dieser Entwicklung bezüglich des Sicherheitsgefühls geben 21% der Befragten in der West Bank und 34% der Befragten im Gazastreifen an, aufgrund der Sicherheitslage und der vorherrschenden politischen und wirtschaftlichen Situation in andere Länder auswandern zu wollen.