Veranstaltungsberichte
Den Programmteil in Ost- und West-Jerusalem organisierten die KAS Auslandsbüros in Ramallah und Jerusalem gemeinsam, um ein möglichst umfassendes Bild von der Stadt, die beide Konfliktparteien als Hauptstadt beanspruchen, zu vermitteln. Das Programm begann mit einem gemeinsamen Briefing durch Marc Frings (Leiter, KAS Palästinensische Gebiete) und Dr. Joachim Rother (stellv. Leiter, KAS Israel). Die Schwerpunkte waren dabei die Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel und Palästina sowie Analysen der aktuellen politischen Entwicklungen in beiden Ländern. Im Anschluss nahm die Gruppe an einer politischen Tour durch Ost-Jerusalem teil. Daniel Seidemann von der Organisation Terrestrial Jerusalem informierte die Stipendiaten dabei über die Veränderungen in der politischen Geographie Jerusalems seit Beginn der israelischen Annexion des Ostteils und die daraus resultierende Implikationen für die Zwei-Staaten-Lösung. Nora Carmi, eine palästinensische Christin aus Jerusalem, gab den Teilnehmern danach einen interessanten Einblick in das christliche Leben im Heiligen Land, dabei ging sie nicht nur auf den Alltag der Christen insbesondere in Jerusalem, sondern auch auf die Rolle der Kirche im Heiligen Land ein.
Am zweiten Tag besuchte die Gruppe Ramallah im Westjordanland und traf dort Josef Hinterseher vom Vertretungsbüro der Bundesrepublik Deutschland. Er skizzierte das Engagement Deutschlands in den Palästinensischen Gebieten und die Position der Bundesrepublik hinsichtlich des israelisch-palästinensischen Konflikts. Im Anschluss hatten die Stipendiaten/innen die Gelegenheit mit Dr. Amal Jadou, Leiterin der Europaabteilung im Außenministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), zu diskutieren. Dr. Jadou gab einen Einblick in die aktuellen Schwerpunkte der palästinensischen Außenpolitik und die diplomatischen Beziehungen der PA mit Deutschland und anderen westlichen Ländern. Auch auf die veränderte Position der Vereinigten Staaten und die Auswirkungen auf den Friedensprozess ging Dr. Jadou ein. Zum Abschluss des Programms traf die Gruppe Vertreter der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft. Reem Qawasmi, CFO-in-Residence eines palästinensischen Risikokapitalfonds (Ibtikar Fund) referierte über die wachsende Start-Up Szene in Palästina und die Herausforderungen, mit denen sich die junge Szene konfrontiert sieht. Später stellte Salem Barahmeh die Arbeit des Palestine Institute for Public Diplomacy vor und sprach mit der Gruppe über zivilgesellschaftliche Initiativen, um palästinensischen Stimmen international Gehör zu verschaffen.