Einzeltitel
Zum einen gibt es das Länderprojekt Uruguay. Neben Veranstaltungen in Montevideo zu aktuellen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Themen, finden hier auch immer wieder Wochenend-Workshops statt. Ein starker Fokus liegt auf der Arbeit mit jungen Erwachsenen, die sich für die Politik des Landes interessieren. Schnell wurde ich in das Team integriert und konnte Events in Montevideo und im Inland von Uruguay begleiten. Hier lernte ich neben vielen inhaltlichen Fakten über das kleine Land am Rio de la Plata auch viele interessante Menschen kennen, mit denen ich mich über die unterschiedlichen Kulturen und politischen Ansichten austauschen konnte.
Zum anderen betreut die KAS in Montevideo das Regionalprogramm „Parteienförderung und Demokratie in Lateinamerika“. Hier liegt der Fokus auf dem überregionalen Austausch der Parteien in Lateinamerika. Durch das Netzwerk „SomosLAKAS“, welches seinen Ursprung in Montevideo fand, kommunizieren täglich fast 300 Nachwuchspolitiker über die aktuelle Situation der Region. Ich selbst erhielt die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Workshop in Costa Rica, bei dem Nachwuchspolitiker zusammenkamen, um die internen Wahlen der Partnerpartei vor Ort zu beobachten. Die Dynamik und der Enthusiasmus, die bei derartigen Treffen an den Tag gelegt werden, beeindruckten mich immer wieder aufs Neue.
Schnell konnte ich mich in den Büroalltag einfinden und eigene Ideen und Vorschläge einbringen. Gleichzeitig wurden mir vielfältige und interessante Aufgaben übertragen. Neben der Betreuung sowie Vor- und Nachbereitung von Events, half ich bei der Erstellung von drei Länderberichten über die aktuelle Situation in Uruguay. Zusätzlich konnte ich meine Excel- und Datenbankkenntnisse erweitern und war somit an der Optimierung interner Prozesse beteiligt.
Man merkt also: Langweilig wurde es nie. Aber gleichzeitig konnte ich meistens ab ca. 17:30 das ruhige Leben in Montevideo genießen. In der Hauptstadt des Landes ticken die Uhren etwas langsamer. Mit dem Mate, dem Nationalgetränk der Uruguayer, in der Hand begegnet man vielen, die an der Rambla – der Strandpromenade – entlang spazieren, Sport treiben oder einfach nur Freunde treffen. Auch kulturell hat die Stadt einiges zu bieten: Theaterbesuche sind beispielsweise nicht allzu teuer und auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Abgesehen davon gibt es viele Restaurants und Cafés, in denen man auf jeden Fall Fleisch von der Parilla probieren sollte. Aber auch der „Té para dos“ – Tee für zwei – ist ein Must-Do in der Stadt.
Obwohl ich die kalten Monate erwischt habe, gab es immer wieder Wochenenden, an denen ich den Sonnenschein nutzen konnte, um kleine Ausflüge in Fischdörfer zu unternehmen. Man merkt also, ein Praktikum in Montevideo lohnt sich auf jeden Fall. Ein wichtiger Hinweis ist jedoch, dass Uruguay kein billiges Land ist. Die Lebenshaltungskosten sind hoch. Man sollte sich also frühzeitig um eventuelle finanzielle Unterstützung aus Deutschland kümmern.
Mir bleibt also nur zu sagen: Bewerbt Euch, es lohnt sich. Oder wie die Uruguayer sagen würden: „Vamos arriba“.