Einzeltitel
Um zu einem vertieften Verständnis der libyschen Wirtschaft in der aktuellen Lage beizutragen und einen möglichen Weg zur Überwindung der sozioökonomischen Dilemmata und Herausforderungen Libyens aufzuzeigen, veranstaltete das KAS-Regionalprogramm Südliches Mittelmeer in Zusammenarbeit mit dem in Madrid ansässigen Think Tank Stractegia im Rahmen einer zweijährigen Reihe von Dialogrunden einen Roundtable mit dem Titel "Oil, Banks, and Governance: Economic Realities in a Divided Libya". Der Roundtable am 8. März 2018 brachte eine Vielzahl von Experten und Interessensvertretern aus der libyschen Wirtschaft zusammen, die in einem innerlibyschen Dialogformat ihre Analysen und Erkenntnisse zum Öl- und Bankensektor des Landes und der Rolle der Privat- und Schattenwirtschaft sowie der Stadtverwaltungen in Abwesenheit effektiver staatlicher Autorität einbrachten.
Libyen, das Land mit den größten Ölreserven des afrikanischen Kontinents, ist seit Langem schon kein stabiler Lieferant für die Region mehr. Die Öleinnahmen sind um ein Viertel zurückgegangen, und trotz Berichten über eine Steigerung der Produktion bleibt das Land noch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Wirtschaftskrise untergräbt sowohl den sozialen Frieden als auch das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat und seine Institutionen, während sie das Land dazu zwingt, an den Einkünften aus humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe festzuhalten. Vor diesem Hintergrund kann die Suche nach nachhaltigen Lösungsansätzen für die zentralen wirtschaftlichen Herausforderungen in Libyen der Beginn für eine Lösung der Krise sein; eine vereinigte libysche Wirtschaft gemeinsam mit „guter Regierungsführung" wäre ein Katalysator für weitere libysche Entwicklung.
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