Veranstaltungsberichte
An der Schnittstelle zweier Kontinente und an einer der größten Seerouten der Welt gelegen, verfügt der Maghreb über zahlreiche wirtschaftliche Potenziale die genutzt werden könnten. So besitzt die Region unter anderem ein beträchtliches Humankapital und vielfältige natürliche Ressourcen. Trotz dieser Potenziale haben die Maghreb-Länder bis dato jedoch Schwierigkeiten, diese in ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum umzuwandeln.
Vor diesem Hintergrund hat das KAS Regionalprogramm Südliches Mittelmeer eine Studie über ein neues „intelligentes Entwicklungsmodell“ für den Maghreb veröffentlicht. Nach der ersten Vorstellung der Studie in Tunis im März 2018 wurde die Studie nun auch während eines Workshops in Rabat am 20. September dem marokkanischen Fachpublikum vorgestellt. Der Workshop bot eine Plattform, um die potenzielle Umsetzung des in der Studie vorgeschlagenen Entwicklungsmodells zu bewerten und die verschiedenen Szenarien mit namhaften marokkanischen und maghrebinischen Experten, Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern zu diskutieren. Die Diskussionen im Rahmen der Veranstaltung beschäftigten sich insbesondere mit den Möglichkeiten der Umsetzung dieses "intelligenten Entwicklungsmodells" in die nationale marokkanische Wirtschaftspolitik und die Frage, wie die Annahme der Empfehlungen der Studie durch relevante politische und wirtschaftliche Akteure in Marokko gefördert werden kann.
Während des Workshops stellte der Hauptautor der Studie, Hedi Larbi, ehemaliger tunesischer Minister für wirtschaftliche Infrastruktur und nachhaltige Entwicklung, die Ergebnisse und Empfehlungen der Studie vor und hob die Besonderheiten der wirtschaftlichen Entwicklung Marokkos hervor. Er wies auf die wichtigsten Herausforderungen hin, vor denen Marokko steht, insbesondere den Mangel an Arbeitsplätzen in ausreichender Quantität und Qualität und die Verschlechterung des Bildungssystems, die die Industrialisierung und allen voran die Entwicklung der digitalen Technologien behindert. Angesichts der geografischen Lage des Landes und seiner hohen Abhängigkeit von der Landwirtschaft betonte Hedi Larbi auch, wie wichtig es sei, die seit Mitte der 2000er-Jahre begonnenen Reformbemühungen des Königreichs zu intensivieren.
Im Anschluss an die Präsentation wurde im Rahmen einer Paneldiskussion weiterführend über die Empfehlungen der Studie und der Umsetzung in Marokko diskutiert.