Veranstaltungsberichte
Vor diesem Hintergrund organisierte das KAS-Regionalprogramm Südliches Mittelmeer in Zusammenarbeit mit dem Institut der Europäischen Union für Sicherheitsstudien (EUISS) am 7. Dezember eine internationale Konferenz, die sich mit dem Zustand der Polizeikräfte in der Region befasste, Fragen nach den Beziehungen zwischen Sicherheitskräften und Bürgern aufgriff und Perspektiven für die Modernisierung von Polizeikräften diskutierte.
Zu der Konferenz "Arab Police Reform: Between Citizens and Security" kamen in Tunesien wissenschaftliche Experten sowie Polizei- und zivilgesellschaftliche Fachkräfte aus verschiedenen Ländern der Region zusammen, um sich über das lokale und internationale Interesse an Modernisierungsprozessen, das Verhältnis zwischen Polizeikräften, Gemeinwesen und Staat, Best-Practice-Beispiele aus der Region sowie Ansätze für Polizeiarbeit in Krisen und während gewalttätiger Konflikte auszutauschen.
Inmitten der Spannung zwischen einer misstrauischen Bürgerschaft, die sie als Arm des Autoritarismus betrachtet, und überwältigten Behörden, die sie finanziell und personell vernachlässigen, sind die Zeiten für die inneren Sicherheitskräfte in der arabischen Welt – die auch selbst öfter Ziel von Gewalt werden – angespannt. Die Polizeikräfte in der Region haben infolge der Entwicklungen von 2011 eine zunehmende Verschlechterung ihrer Bedingungen beobachten können; von ausgebrannten Polizeistationen, verstärkten terroristischen Attentaten gegen Sicherheitskräfte bis zu schwerwiegenden Ressourcenengpässen in einem sehr volatilen politischen Umfeld. Politische und internationale Akteure können hier mit austarierten Ansätzen und Dialogformaten einen wichtigen Schritt zur Verbesserung dieser Verhältnisse beitragen