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Veranstaltungsberichte

Libya's Endless Crisis?

Jüngste Entwicklungen und künftige Szenarien

Das Regionalprogramm Politischer Dialog Südliches Mittelmeer der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit Stractegia brachte vier angesehene Libyen-Experten in einem Online-Seminar zusammen, das am 20. Juli in einem geschlossenen Rahmen mit rund 40 Teilnehmern stattfand. Die Experten tauschten ihre Ansichten aus und diskutierten mit den Teilnehmern über frühere Vermittlungsbemühungen, die politischen und militärischen Perspektiven, einen Ausblick auf die Wirtschaft und insbesondere den Ölsektor sowie die Rolle von Stämmen und gesellschaftlichen Schlüsselfiguren im libyschen Szenario.

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Kontext

Die Lage in Libyen und die ihr zugrunde liegenden Probleme sind vielschichtig - aber es gibt drei Hauptursachen, die wir ausmachen können: das Fehlen starker und souveräner staatlicher Institutionen, Rivalitäten und Machtkämpfe auf nationaler Ebene sowie ausländische Einmischung. Der Krieg in Libyen wird nicht ewig dauern, aber bis heute sind keine konkreten Aussichten auf eine Konfliktlösung in Sicht. Aber kein Konflikt dauert endlos an: Es wird einen Tag geben, an dem die Libyer das Blatt wenden und die Friedensaussichten ganz oben auf ihre Tagesordnung setzen.


Frieden kommt nicht von allein: Er braucht Triebkräfte und aktive Förderer. In Libyen hat das Fehlen staatlicher Institutionen dem Entstehen verschiedener Strukturen Platz gemacht; aber diese politischen Instanzen sind die Realität im Land und vor allem Stämme, Milizen, militärische Führer, Geschäftsleute und wichtige Wirtschaftsakteure haben alle einen potenziellen Beitrag zum Frieden.


Online-Seminar

Die jeweiligen Redner betonten in der Diskussion, dass eine Lösung der libyschen Krise erreichbar sein könnte, wenn einige wichtige Voraussetzungen geschaffen werden. Insbesondere die Begrenzung der ausländischen militärischen Einmischung und die Einführung konkreter Friedensinitiativen, wie die Einrichtung einer Pufferzone in Libyen. Die Polarisierung der Konfliktparteien erfordert erhebliche politische Anstrengungen der verschiedenen Akteure zur Unterstützung von Vermittlung und Versöhnung. Die Verwerfungen in Libyen sind nicht nur entlang der Konfliktparteien zu sehen, sondern erstrecken sich auch auf die institutionelle Spaltung und Fragmentierung, die einen grossen Teil der öffentlichen Verwaltung ineffizient macht, mit schwerwiegenden Folgen für das Alltagsleben und insbesondere die wirtschaftliche Situation. Während Öl- und Gaseinnahmen ein vielversprechendes Merkmal für künftige Entwicklungen sein könnten, muss die Verwaltung der natürlichen Ressourcen mit einer politischen Agenda und einer Vermittlungsstrategie in Einklang gebracht werden. Während die vielen Stämme mächtige soziale Strukturen sind, die entscheidend für die Zukunft sein werden, sollte man nicht vergessen, andere soziale Schlüsselfiguren in Betracht zu ziehen und das soziale Gefüge in Libyen mit einem demographischen Blick zu betrachten, wo die Jugend, wie so oft, ein Schlüsselfaktor für die soziale Stabilität ist.


Programm


Begrüßungsworte

Thomas Volk, Direktor, Regionalprogramm Politischer Dialog Südliches Mittelmeer, Konrad-Adenauer-Stiftung


Einführung & Moderation

Barah Mikail, Gründerin, Stractegia


Was haben wir aus den Vermittlungen gelernt?

Omeyya Naoufel Seddik, Sonderberaterin für die MENA-Region, Zentrum für humanitären Dialog


Politische und militärische Perspektiven

Emadeddine Badi, Unabhängige Beraterin und Non-Resident Senior Fellow, Atlantischer Rat


Wirtschaft & der Ölsektor

Tarek Megerisi, Policy Fellow, Europäischer Rat für Außenbeziehungen


Stämme & soziale Schlüsselfiguren

Amal Obeidi, Außerordentliche Professorin, Universität von Benghazi

 

Dem Online-Seminar wird demnächst in Tunis ein innerlibysches Dialogformat folgen.

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Kontakt

Dr. Thomas Volk

Portrait

Abteilungsleiter der Abteilung „ Naher Osten und Nordafrika“

thomas.volk@kas.de

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