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Fachkonferenz

20 Jahre in der EU: Errungenschaften und Herausforderungen - die deutsche und polnische Perspektive

Deutsch-polnische Fachkonferenz

Die Zusammenfassung der 20-jährigen Mitgliedschaft Polens in der EU und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland, sowie die Herausfoorderungen für die Zukunft wurden zum Thema der von der KAS und der Handelshochschule in Warschau organisierten Konferenz.

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Details

Im Jahr 2004 trat Polen zusammen mit neun weiteren ehemaligen Staaten des Warschauer Pakts im Rahmen der ersten großen Osterweiterungswelle der europäischen Union bei. Dieser historische Augenblick bildete einen Wendepunkt in der Geschichte von Kontinentaleuropa und seiner Nachkriegsgeschichte, konnte doch die seit 1945 bestehende Teilung Europas in zwei verfeindete Lager durch eine friedliche Weiterentwicklung gesamteuropäischer Institutionen beseitigt und, so die damals bestehende Hoffnung in der europäischen Gesellschaft und Politik, geheilt werden. Basierend auf dem Fundament des wirtschaftspolitischen Brückenschlags zwischen Frankreich und Deutschland mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl im Jahr 1951 sollte 2004 mit Polen endlich auch der dritte Staat des sogenannten Weimarer Dreiecks in die sich seitdem in zunehmender Integration entwickelnde Europäische Union eingebunden werden. War die französisch-deutsche Zusammenarbeit in Europa für die Gründerväter zuallererst ein Friedensprojekt, und in zweiter Hinsicht Instrument zur wirtschaftlichen Entwicklung und Integration, sollte die beginnende große Osterweiterung der EU neben ihrer symbolpolitischen Bedeutung auch insbesondere die ökonomischen Grundlagen für wirtschaftliche Prosperität in den neuen Mitgliedsländern legen und damit deren friedliche wirtschaftliche und politische Integration ermöglichen. 
Zwanzig Jahre danach können Polen, Deutschland und die EU auf eine wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich außerordentlich erfolgreiche Phase der bilateralen und europäischen Zusammenarbeit zurückschauen. Allerdings haben sich seitdem nicht nur die außenwirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen weiterentwickelt, sondern auch einige weltpolitische Grundannahmen der ersten Transformationsphase nach dem Zusammenbruch des Ostblocks als Fehleinschätzungen erwiesen, wie der seit 2014 bzw. 2022 durch Russland in der Ukraine geführte Krieg verdeutlicht. Hinzu kommen vielfältige strukturelle Probleme bei der Weiterentwicklung der europäischen Institutionen, deren nachhaltige Lösung in einer wachsenden Europäischen Union zunehmend schwieriger zu werden scheint. Diese Herausforderungen erwachsen dabei vor dem Hintergrund starker geopolitischer Verschiebungen auf globaler Ebene mit einer Vielzahl regionaler politischer und militärischer Konflikte sowie einer möglichen Neubewertung gewachsener Allianzen westlicher Staatengemeinschaften, etwa der Verteidigungsgemeinschaft der NATO. Aber auch auf nationaler Ebene werden für Deutschland und Polen die Bedingungen für ein gemeinschaftlich erfolgreiches wirtschaftliches Wachstum auf absehbare Zeit tendenziell schwieriger, wenn das verwendete Geschäftsmodell einer starken Exportorientierung der Wirtschaft gleichzeitig auf starke Belastungen der einheimischen Wirtschaft im Rahmen der Transformation und Hemmnisse im globalen Waren- und Dienstleistungsverkehr trifft.
Die Konferenz hat zum Ziel, diese Fragen aus einer deutschen und polnischen Perspektive zu analysieren und deren Ergebnisse zum öffentlichen Diskurs zu stellen. Hierzu tragen wie in den vergangenen Jahren unsere Kooperationspartner an deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten, insbesondere der Universität Münster, dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln und der Universität Leipzig, sowie Vertreter polnischer Hochschulen und Institutionen bei, die seit mehreren Jahren aktuelle wirtschaftspolitische Herausforderungen in einem engen deutsch-polnischen wirtschaftspolitischen Dialog erörtern. 

 

Prof. Jürgen Wandel

 

Programm

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09:45 – 10:00    Registration
10:00 – 10:10    Welcome Addresses
Prof. Jacek Prokop, Vice Rector SGH for International Relations
Prof. Mariusz Próchniak, Dean of the Collegium of World Economy at SGH
Prof. Marzenna Weresa, Director of the World Economy Research Institute
Dr. Daniel Lemmen, Project coordinator, Konrad Adenauer Foundation Poland
10:10 – 11:00    Key Note Address:
 On the future of European Integration - “variable geometries” of deepening and widening
Prof. Michael Wohlgemuth, Stiftung für Ordnungspolitik und Staatsrecht
Moderation: Prof. Jürgen Wandel, SGH Warsaw School of Economics
11:00 – 11:05    Break
11:05 – 12:15    Panel-Discussion: 
Germany and Poland - 20 years together in the EU: Achievements and current challenges 
 
Moderation: Prof. Justyna Bokajło, Uniwersytet Wrocław
Panelists
Prof. Thomas Apolte, University of Münster & SGH Warsaw School of Economics
Dr. Samina Sultan, German Economic Institute Cologne (IW Köln)
Dr. Andrzej Byrt, WSB Banking University Poznań
Prof. Sebastian Płóciennik, Vistula University & Center for Eastern Studies (OSW)
12:15 – 13:00    Lunch
13:00 – 14:30    
Session 1: Economic Development and the Role of Institutions
Moderation: Dr. Katarzyna Kamińska, SGH Warsaw School of Economics
Socio-economic development in European Union countries
Dr. Aldona Migała-Warchoł, Rzeszow, University of Technology
Does the quality of democracy in countries influence the profitability of their credit institutions? An empirical analysis of selected jurisdictions
Mara Pilarski, Prof. Andreas Igl, Hochschule der Deutschen Bundesbank, Hachenburg
A financial safety net for the European banking union: the (non-)role of the European Stability Mechanism
Prof. Dr. Tobias Körner, Hochschule der Deutschen Bundesbank, Hachenburg
Institutional quality in international energy markets

Dr. Honorata Nyga-Łukaszewska, SGH Warsaw School of Economics

The double taxation agreement between Poland and Germany: two decades of experience in its application

Prof. Marcin Jamroży, SGH Warsaw School of Economics
14:30 -    14:45     Coffee Break
14:45 -16:15     

Session 2: Foreign Trade and Direct investments seen against the Background of Geo-politics

Moderation: Dr. Adam Jarosz, SGH Warsaw School of Economics

Polish-German Neighborhood in the EU in Geopolitical Realities

Prof. Paweł Lesiak & Dr. Robert Dygas, SGH Warsaw School of Economics

What if Trump is re-elected? Trade policy implications

Dr. Samina Sultan, German Economic Institute Cologne (IW Köln)

Poland’s intra-industry trade with selected EU partners in XXIst century – Integration in progress?

Prof. Elżbieta Czarny, Prof. Paweł Folfas & Dr. Aleksandra Szarek-Piaskowska, SGH Warsaw School of Economics

Between De-Risking and Partnerships of Values. German Foreign Direct Investments in Indo-Pacific Region 2010-2021

Prof. Andreas Bielig, SGH Warsaw School of Economics
16:15        Closing
Prof. Jürgen Wandel, SGH Warsaw School of Economics
 

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Veranstaltungsort

Szkoła Główna Handlowa

Kontakt

Dr. Daniel Lemmen

Daniel Lemmen

Projektkoordinator

Daniel.Lemmen@kas.de +48 22 845-9339