Diskussion
Details
25 Jahre Nachbarschaftsvertrag im sich vereinenden Europa
Das Gespräch wird simultan ins Deutsche und Polnische übersetzt.
prof. dr Horst Teltschik ehemaliger Mitarbeiter und Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl, Vorsitzender der Münchener Sicherheitskonferenz in den Jahren 1999-2008
dr Marek Prawda Botschafter der Republik Polen in Deutschland in den Jahren 2006-2012, ständiger Vertreter der Republik Polen bei der EU in den Jahren 2012-2016, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Polen
dr hab. Aleksandra Trzcielińska-Polus Institut für Politikwissenschaften der Universität Oppeln
Moderation:
Monika Sieradzka Journalistin, Autorin zahlreicher Reportagen und Dokumentarfilme
Kontakt und Anmeldung (bis zum 30. Mai): Julianna Klick, julianna.klick@haus.pl
oder kas@kas.pl
Schirmherrschaft:
Marschall der Woiwodschaft Oppeln
Am Mittwoch, den 1. Juni 2016, laden wir zum deutsch-polnischen Gespräch in Oppeln ein, in dem Prof. Dr. Horst Teltschik, ehemaliger Mitarbeiter und Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl, und Dr. Marek Prawda, langjähriger Botschafter der Republik Polen in Deutschland, zusammen mit Dr. Aleksandra Trzcielińskiej-Polus, auf den deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrag zurückblicken und sich fragen, welche Bedeutung der Vertrag für die Zukunft haben kann.
25 Jahre deutsch-polnischer Vertrag!- Wenige Monate nach der deutschen Wiedervereinigung unterzeichneten Deutschland und Polen einen Vertrag "über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit". Der Vertrag, den die damaligen Regierungschefs von Deutschland und Polen, Helmut Kohl und Jan Krzysztof Bielecki, am 17.06.1991 in Bonn unterzeichneten, stellte einen Neuanfang in den deutsch-polnischen Beziehungen dar.
Bevor es zum genannten Kontrakt kam, war das Verhältnis zwischen Polen und Deutschland von politischen Erblasten und Brüchen in der politischen Landschaft geprägt. Auf Basis der Erfahrungen der Vergangenheit hatte Polen nur wenig Anlass, Deutschland zu vertrauen. Doch genau dies ist das Kernthema des einzigartigen Vertragswerks des Nachbarschaftsvertrags, das formal auf den kurz zuvor geschlossenen deutsch-polnischen Grenzvertrag folgte. Die Unterzeichnung stellte den Beginn einer neuen Ära der deutsch-polnischen Beziehungen dar. Es leitete das Ende der Nachkriegsordnung ein und schuf die Basis für eine intensive Zusammenarbeit. In 38 Artikeln legt der Vertrag eine kollegiale Linie in allen Bereichen der Zusammenarbeit fest, sei es in der Sicherheit, Politik und Wirtschaft, Gesetzgebung oder Umweltschutz und Jugendaustausch.
Neben der politischen Zusammenarbeit machte der Vertrag es zudem möglich, die beiden Gesellschaften zusammenzubringen. Neue Institutionen wurden geschaffen, ca. 650 Partnerschaften geschlossen, Regionen und Städte wiederbelebt und zahlreiche Kontakte zwischen Deutschen und Polen hergestellt.
Des Weiteren wurden Vertragsbestimmungen mit Vertretern beider Länder intensiv ausgehandelt. Federführend waren dabei auf polnischer Seite Prof. Jerzy Sulek, Vertreter für auswärtige Angelegenheiten, während Prof. Horst Teltschik, CDU-Politiker und stellvertretender Leiter des Amtes des Bundeskanzlers Helmut Kohls, Deutschland vertrat.
Im Zuge der Veranstaltung diskutieren Prof. Dr. Horst Teltschik, ehemaliger Mitarbeiter und Berater von Helmut Kohl, Dr. Marek Prawda, Diplomat und Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Polen sowie Dr. Aleksandra Trzcielińskiej-Polus über die Entwicklungen in Deutschland und Polen, die sich seit der Schließung des Vertrages ergeben haben.