Seminar
Details
Vor dreißig Jahren hielt der Vorsitzende des Liberaldemokratischen Kongresses - Donald Tusk - auf einer Konferenz der Olsztyner "Borussia"- und Sejny "Borderland"-Stiftung ("Borussia", 1995, Nr. 10) in Goldap einen Vortrag über die Notwendigkeit der Dezentralisierung Polens und die Bedeutung der Regionen. Nach mehreren Jahren des Aufbaus eines monolithisch nationalen Bildes von Polen, das innere und äußere Feinde geschaffen hat, ist es an der Zeit zu überdenken, ob die politische, kulturelle und regionale Vielfalt Polens eine kreative Kraft bei der Schaffung eines modernen Staates sein kann. Verlieren wir durch die Nutzung der Vielfalt unseren Sinn für die nationale Identität? Bedroht die Vielfalt die Einheit des Staates? Haben diese Fragen auch eine europäische Dimension? Die Zeit der alternativen Vorstellungen von der europäischen Entwicklung, die von einer Dichotomie geprägt waren, ist vorbei: Europa der Regionen versus Europa der Heimatländer (Nationalstaaten). Angesichts neuer Herausforderungen wie bewaffneter Konflikte, Flüchtlings- und Migrationswellen und einer Krise der Demokratie brauchen wir einen neuen Plan für Polen und Europa.
Das Offene Forum für Regionalismus hat in den mehr als 12 Jahren seines Bestehens in der politischen Kultur eine eigene, originelle Aura geschaffen, die die Besonderheit des Ortes mit Problemen und Herausforderungen von landesweiter und universeller Natur verbindet. In diesem Sinne wurde auch das Programm des VIII. Forums in Ełk/Lyck gestaltet. Gemeinsam mit dem Historischen Museum in Ełk laden wir Sie ein, sich zu treffen und über Kunst, Literatur und Politik zu diskutieren.
Prof. Dr. Robert Traba
Programm
5.09.2024 | Donnerstag
15:00–15:15 Uhr | Eröffnung des Forums
Rafał Żytyniec, Direktor des Museum für Geschichte in Lyck
Tomasz Andrukiewicz, Oberbürgermeister von Lyck
15:15–17:15 Uhr | Die wiedergewonnenen Orte. Über die Notwendigkeit einer neuen Erzählweise über Polen
Aleksandra Domańska, Marcin Zaremba, Piotr Oleksy
Moderation: Violetta Szostak
Einführung und Kommentar: Robert Traba
17:15–18:30 Uhr | Zwei Jahr sind vergangen… Quo Vadis Europa?
Krzysztof Czyżewski, Basil Kerski, Patrycja Sasnal
Moderation: Adam Krzemiński
6.09.2024 | piątek
10:00–11:30 Uhr | Hat die Kultur die Kraft Polen zu ändern?
Mariusz Sieniewicz, Dominika Kozłowska, Janusz Sepioł
12:00–13:30 Uhr | Wie viel Dezentralisierung kann ein stabiler Staat verkraften?
Cezary Obracht-Prondzyński, Ignacy Niemczycki, Anna Radiukiewicz, Tomasz Andrukiewicz
Moderation: Magdalena Lemańczyk
14:00–15:30 Uhr | Regionale Identität
Lesław Sadowski, Rafał Żytyniec, Małgorzata Praczyk
Moderation: Wojciech Łukowski
19:00 Uhr – Theatervorführung: „Warmia i Mazury. Ballada o miłości”
Stefan Jaracz Theater in Allenstein w Olsztynie,
Regie: Marta Miłoszewska
Anschließend Gespräch mit der Regisseurin
7.09.2024 | sobota
Muzeum Michała Kajki w Ogródku
9:00–13:30 Uhr | Das Lesen einer Landschaft: „Der Weg zu Ogródek” – Spaziergang zum Dorf Ogródek, Besichtigung des Machal-Kajka-Museums in Ogródek
Jakub Knyżewski
Zusammenarbeit: Stefan Marcinkiewicz, Michał Misztal
Regionale Museen: Gefangen zwischen "großer" nationaler und "lokaler" Geschichte. Wie erzählt man die Vergangenheit in einem Regionalmuseum?
Jowita Jagla, Wojciech Kass, Beata Nessel-Łukasik
Moderation: Jakub Knyżewski
Historisches Museum in Elk
15:00-16:30 Uhr | Wo liegt Dublin in Polen? Literarische Regionen und Orte
Bernadetta Darska, Hanna Łozowska, Helena Jędrzejczak
16:45–17:45 Uhr | Welches Polen?
Zusammenfassung
Basil Kerski, Tomasz Kopoczyński, Violetta Szostak, Tomasz Pańczyk
Moderation: Robert Traba