Online-Seminar
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Der Mensch ist ein Wesen, das in einer bestimmten natürlichen und ökologischen Umgebung lebt, also im Bereich der sozialen Beziehungen, die ethische Werte verwirklichen. Die Situation der Pandemie lässt uns an den Menschen als Integrum compositum denken. Ein Jahr nach dem Auftreten der Epidemie in Europa wollen wir unsere eigenen Beobachtungen, Anregungen und Vorschläge weitergeben. Vielleicht wird sich herausstellen, dass die durch die Epidemie ausgelösten Erfahrungen einen Deutungs- und Gedankensprung in Bezug auf die Natur des Menschen bewirken. Es heißt bereits, dass es keine Rückkehr zu der Situation vor der Pandemie geben wird. Wir haben es womöglich mit einem "anderen" Menschen zu tun.
Als Folge neuer Erfahrungen wird es notwendig sein, eine neue Reflexion über den Platz des Menschen in der Welt, über die Art und Weise, wie er in ihr lebt (in-der-welt-sein), anzustellen. Wir werden eine gezielte Neubewertung dessen vornehmen müssen, was wir bisher als mehr oder weniger bedeutend angesehen haben. Ein Mensch, der sich mitten in einer Pandemie befindet und mit Informationen überhäuft wird, stellt sich erschrocken die Frage, wie er mit der neuen Situation umgehen soll.
Die Frage, die sich aufdrängt, ist: Was sind die Bedrohungen, Herausforderungen und Chancen der Pandemie für den modernen Menschen, den Europäer? Wie kann sich die aktuelle Situation auf das Verständnis solcher europäischer Werte wie Einheit, Integration, Solidarität auswirken? Diese Situation kann zu verschiedenen Formen von Isolationismus, Egoismus führen, sie kann aber auch positive Einstellungen auslösen: Heldentum, Aufopferung, Mitgefühl, Solidarität. Diese Haltungen können eine neue Chance für die Menschheit und für Europa darstellen. Sie können ein neues Paradigma bei der Konstruktion einer Vision der europäischen Einheit in der Zukunft werden. Die Referenten werden ihre Überlegungen hierzu aus der Perspektive Österreichs, Italiens und Polens darlegen.