Fachkonferenz
Details
Das Ziel der Konferenz ist es, über die Veränderungen in der europäischen Chinapolitik vor dem Hintergrund der sich verschärfenden geopolitischen Rivalität nachzudenken. Es wird erwartet, dass die Veröffentlichung der ersten deutschen "China-Strategie" einen Wendepunkt und eine Abkehr von der bisher primär von wirtschaftlichen Interessen geprägten Haltung Berlins in seinen Beziehungen zu China markiert. Auch in anderen EU-Mitgliedstaaten vollzieht sich ein Wandlungsprozess der Wahrnehmung Chinas; in Polen und anderen Ländern der mittel- und osteuropäischen Region erfolt es vor allem aufgrund der "pro-russischen Neutralität" Pekings angesichts des Krieges in der Ukraine. Auch auf der EU-Ebene gibt es Maßnahmen, die darauf abzielen, sich gegen Risiken zu immunisieren, die sich aus Chinas zunehmend expansiver Politik im Bereich der Wirtschaft, des Handels, der Technologie, der Digitalisierung, der Forschung und der internationalen Angelegenheiten ergeben.
Auf der Konferenz werden Ansätze für die künftige Politik der EU und ihrer Mitgliedstaaten gegenüber China diskutiert. Zu den wichtigsten Problemen gehören in diesem Zusammenhang: wirtschaftliche Abhängigkeit, Lieferketten und Zugang zu Rohstoffen, Chinas nicht marktwirtschaftliche Praktiken und sein Streben nach technologischer Führerschaft, digitale Standards, Cybersicherheit, systemische Unterschiede in Bezug auf die Menschenrechte, Risiken, die sich aus Chinas scharfen Machtaktivitäten in Europa ergeben, sowie die substaatliche Ebene der Beziehungen.
Man wird sich auch die Frage beantworten müssen, welche Lehren aus der fehlgeleiteten Politik gegenüber Russland für die künftige Politik gegenüber China gezogen werden sollten, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Wahrscheinlichkeit einer Eskalation des Konflikts in der Taiwan Straße in den kommenden Jahren und deren Folgen für die Weltwirtschaft.
Programm
13:30-14:15 Uhr Mittagessen
14:15-14:30 Uhr
Eröffnung der Konferenz
Justyna Schulz - Direktorin West-Institut
David Gregosz - Direktor Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen
14:30-16:00 Uhr
Podiumsdiskussion I
Politik und Wirtschaft
Polnische und deutsche Perspektiven auf die Ausrichtung der Chinapolitik. Lehren aus der "China-Strategie" der deutschen Regierung.
Martin Thümmel - Beauftragter für Ostasien, Südostasien und Pazifik, Auswärtiges Amt, Berlin
Michał Skrzek - Leiter des Referats für China und die Mongolei, polnisches Außenministerium
Dr. Tomasz Morozowski - West-Institut in Poznań, Experte für deutsche Außenpolitik, EU-China-Beziehungen und aufstrebende Mächte
Kjeld van Wieringen - European Parliamentary Research Service, Brüssel, Analytiker für die EU-Politik gegenüber China
16:00-16:30 Uhr Kaffeepause
16:30-18:00 Uhr
Podiumsdiskussion II
Technologie und sharp power
Polnische und deutsche Konzepte der Zusammenarbeit und des Wettbewerbs mit China in den Bereichen Technologie, Digitalisierung, Forschung und Wissenschaft.
John Lee - Direktor des Instituts East West Futures Consulting in Berlin, Experte für China und die Themen Digitalisierung, Halbleiter und Telekommunikation.
Dr. Valentin Weber (online) - DGAP, Experte für China, Cybersicherheit und internationale Beziehungen, digitale Standards, Überwachung.
Dr. Joanna Ciesielska-Klikowska (online) - Universität Lodz, Forscherin zu asiatischen Themen, den Beziehungen zwischen China und der EU auf internationaler und substaatlicher Ebene (Zusammenarbeit von Regionen und Städten), den deutsch-chinesischen Beziehungen und der deutschen Wahrnehmung der chinesischen Aktivitäten in Europa.
Marina Rudyak - Universität Heidelberg, Sinologin und Forscherin zu China und Entwicklungszusammenarbeit.
18:00 Uhr
Abschluss der Konferenz
LINK zur Aufzeichnung Podiumsdiskussion 1
LINK zur Aufzeichnung Podiumsdiskussion 2