Diskussion
Details
In den letzten Monaten gab es eine Reihe von Ereignissen, die die gegenseitige Wahrnehmung von Polen und Deutschen beeinflusst haben. Der Krieg in der Ukraine: die polnische Offenheit gegenüber ukrainischen Flüchtlingen und die deutsche Zurückhaltung bei der Entsendung schwerer Waffen, die Solidarität polnischer und deutscher Kommunen bei der Hilfe in dieser Krise; weitere Diskussionen auf europäischer Ebene über den Zustand der polnischen Rechtsstaatlichkeit, schnelle Transformation der Energiepolitik beiden Ländern. Viele deutsch-polnischen Netzwerke und institutionellen Verbindungen haben sich gefestigt und sogar noch effektiver als früher gearbeitet, die polnische und deutsche Regierung haben sich vielfach zum Thema Ukraine ausgetauscht, gleichzeitig konnte man sehr viel Kritik seitens Deutschland aus Polen hören. Schließlich hat Polen die Chance genutzt, um sich außenpolitisch neu zu positionieren. Umso wichtiger ist die Frage, wie die Deutschen und die Polen sich heute wahrnehmen. Diese Frage stellen wir regelmäßig im Rahmen unseres Deutsch-Polnischen Barometers – einer Umfrage, die wir jährlich in beiden Ländern durchführen, um so Veränderungen beobachten zu können.
Das „Deutsch-polnische Barometer 2022“ widmet sich u.a. folgenden Fragen:
- Aus welchen Quellen stammt polnisches Wissen über Deutschland und das deutsche Wissen über Polen? Spielen die zunehmenden direkten Kontakte wirklich eine Rolle oder wird das Bild doch vornehmlich von den Medien geprägt?
- Wie wird die polnische Demokratie von den Deutschen gesehen? Ist die deutsche Volkswirtschaft in polnischen Augen immer noch so attraktiv?
- Wie ist das heutige Verhältnis der Polen zu den Deutschen? Werden die US-Amerikaner immer noch viel sympathischer wahrgenommen?
- In welchen Bereichen wünschen sich Polen und Deutsche eine enge Zusammenarbeit ihrer Länder? In welchen wiederum nicht?
- Beeinflusst die Polarisierung des politischen Lebens in Polen das polnische Deutschlandbild?
Die Dynamik der aktuellen Situation lädt dazu ein, die Ergebnisse im Kontext den neusten politischen Entwicklungen zu diskutieren und die Zusammenhänge zwischen der öffentlichen Meinung und der Politik beider Regierungen zu reflektieren.
Programm
Donnerstag, den 30. Juni 2022
12:00 Uhr Begrüßung
David Gregosz, Konrad-Adenauer-Stiftung
12:10 Uhr Vorstellung der Forschungsergebnisse und Fragerunde zu den Ergebnissen
Dr. Agnieszka Łada-Konefał, stv. Direktorin, Deutsches Polen-Institut
13:00 Diskussionsrunde:
Hitzköpfe und Phlegmatiker? Politik in Deutschland und Polen vor dem Hintergrund von Russlands Krieg in der Ukraine
Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Direktor, Deutsches Polen-Institut
Dr. Agnieszka Łada-Konefał, stv. Direktorin, Deutsches Polen-Institut
Rolf Nikel, Botschafter in Polen A.D., v-ce Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
Dr. Markus Reichel, MdB, CDU
Moderation: Wojciech Szymański, Deutsche Welle