Seminar
Details
Prof. Dr. Piotr Mazurkiewicz setzt sich in seinem Vortrag mit der Dichotomie des Menschenbildes zwischen Christentum und Aufklärung auseinander: Laut Papst Johannes Paul II. entstand in der Epoche der Aufklärung ein neues Narrativ - in Opposition zum Christentum - über die Bedeutung des menschlichen Schicksals und die Rolle von Jesus Christus darin. Seit dieser Zeit erlebe Europa ein „kulturelles Drama“, in dessen Zentrum der anthropologische Streit zwischen dem Christentum und der Aufklärung stehe. „Die erste von diesen Anthropologien wird auch als beschränkt bezeichnet. Sie versteht den Menschen als Schöpfung, also ein beschränktes und unvollkommenes Wesen. Auf der anderen Seite steht die unbeschränkte Anthropologie, die den Menschen für moralisch und kognitiv vollkommen, von sich selbst geschaffen hält“, so Prof. Mazurkiewicz.
Nach dem Vortrag findet eine Diskussion mit dem Gast statt, geleitet von Red. Paweł Zuchniewicz.
JP2 Memorial Lectures ist eine Reihe von inspirierenden Vorträgen, die sich um die Problematik der Lehre von Johannes Paul II. drehen. Zu den Hauptzielen gehören: Reflexion über den christlichen Politik- und Sozialgedanken, Präsentation von heutigen Problemen und Herausforderungen für den Menschen, Betonung der Aktualität der Überlegungen des Papstes im Zusammenhang mit der Situation des Menschen im XXI. Jahrhundert sowie die Betrachtungen von namhaften Wissenschaftler zur Kondition des Individuums.
Prof. Dr. Habil. Piotr Mazurkiewicz, Professor der Politikwissenschaft an der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität in Warschau, Generalsekretär der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft COMECE in den Jahren 2008-2012. Er interessiert sich für das Problem der europäischen Identität und die Rolle der Kirche in der Gesellschaft. Er ist Experte der anthropologischen Konzeptionen, die die Basis für die politischen, rechtlichen und kulturellen Entscheidungen in Europa bilden.