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Chancen und Risiken für deutsche Kommunen im Umgang mit China
von
Marlon Brüßel
Am 5. November 2024 fand in der Akademie der KAS in Berlin ein Fachgespräch zur neuen China-Strategie der Bundesregierung und deren Implikationen für kommunale Akteure statt. Passend zum Thema wurde dabei eine von Dr. Mareike Ohlberg, Senior Fellow im Indopazifik-Programm des German Marshall Fund, verfasste Handreichung für Kommunen zum Umgang mit chinesischen Kooperationen vorgestellt, die praktischen Nutzen und fachlichen Tiefgang vereint. Veranstaltung und Publikation sind im Rahmen einer Kooperation der Abteilung Asien und Pazifik mit der KommunalAkademie entstanden. Marlon Brüßel hat Letztere vor Ort vertreten und berichtet.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden mit einer kurzen Einführung von Christian Echle (Leiter der Abteilung Asien und Pazifik) begrüßt, bevor Nicolas Zippelius MdB (Auswärtiger Ausschuss) und Alexander Roth (Auswärtiges Amt) die strategischen Schwerpunkte der deutschen Außen- und Chinapolitik diskutierten. Damit spannten sie nicht nur den bundespolitischen Rahmen für das Thema des Tages, sondern konnten auch bereits viele kommunalpolitische Bezugspunkte aufstellen. Die anschließende Präsentation der Publikation durch die Autorin wurde ergänzt durch Kommentare von Joanna Klabisch, die das China-Programm der Stiftung Asienhaus leitet und somit die zivilgesellschaftliche Seite fachkundig abdecken konnte, und Johannes Grünhage, der in der Stadtverwaltung Duisburg federführend für Chinaangelegenheiten zuständig ist – einer Stadt, die besonders lange und intensive Beziehungen nach China pflegt, die das Thema sehr reflektiert und strategisch angeht und die die Vernetzung mit anderen Kommunen vorantreibt. Nach deren Impulsvorträgen führte die hohe Chinakompetenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen zu einer angeregten und informativen Diskussion. Als Moderatorin führte Claudia Wessling, Leiterin des Bereichs Kommunikation und Publikationen beim Mercator Institute for China Studies, fachkundig durch das Vormittagsprogramm.
Am Nachmittag wurden weitere Bereiche durch Impulsvorträge beleuchtet. Ferdinand Schaff, Referent für internationale Märkte beim BDI, beleuchtete die differenzierte Perspektive der Industrie, für die China ein entscheidender Faktor ist. Der Journalist und Publizist Shi Ming stellte seine Erkenntnisse aus Erlebnissen und Forschung zu Chinesinnen und Chinesen in der Diaspora vor und veranschaulichte an einem spannenden Beispiel die Möglichkeiten einer positiven Einbindung in die deutsche Gesellschaft. Michael Laha, Senior Consultant bei Sinolytics, bereicherte die Runde mit einer wissenschaftlichen Perspektive. Anschließend diskutierte dieses Panel miteinander und mit dem Plenum unter Moderation von David Merkle, Referent in der Abteilung Asien und Pazifik der KAS. Nach angeregter Diskussion schloss Merkle die Veranstaltung mit einem hoffnungsvollen Fazit.
Das Fachgespräch bot wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen, die die China-Strategie für kommunale Akteure mit sich bringt, und schuf Raum für Austausch und Diskussion.
22. Januar 2025
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