Veranstaltungsberichte
Der Gipfel der Umweltminister der Asien-Pazifik-Region, ein Treffen für Beamte und Umweltminister von 30 Regierungen aus Asien und dem pazifischen Raum, fand vom 5. bis 8. September 2017 in Bangkok statt. Unter dem Thema "Wege zu einem ressourceneffizienten und emissionsfreien Asien-Pazifik" bewerteten die UN-Mitgliedsstaaten die bisherige nationale und regionale Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (SDGs), identifizierten vorrangige umweltpolitische Problemfelder in der Region und bekräftigten ihren fortdauernden Einsatz für ökologische Nachhaltigkeit.
Am Tag vor dem Ministergipfel fand das Umweltforum für zivilgesellschaftliche Organisationen (CSO-Forum) mit finanzieller Unterstützung von KAS RECAP im UN-Konferenzzentrum in Bangkok statt. Veranstalter waren das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), die Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik (ESCAP) und das Thailändische Umweltinstitut. Vertreter von über 80 Nichtregierungs-, Nonprofit- und Graswurzelorganisationen aus unterschiedlichen Bereichen und zahlreichen Ländern in Süd-, Südost- und Zentralasien sowie dem Pazifik nahmen die Gelegenheit zum Austausch wahr. Das Forum bot eine Plattform zum Netzwerken und stärkte die Bemühungen der Organisationen, die regionale Entwicklungsagenda mitzugestalten und ihre Empfehlungen an die Regierungen weiterzugeben.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von den Organisatoren des CSO-Forums: Herrn Prof. Padermsak Jarayabhand, Präsident des Thailändischen Umweltinstituts; Herrn Stefanos Fotiou, Leiter der Abteilung für Umwelt und Entwicklung von ESCAP; Frau Dr. Isabelle Louis, Stellvertretende Regionaldirektorin des Asien-Pazifik-Büros bei UNEP und Herrn Alexander Juras, Leiter der Einheit für Zivilgesellschaft bei UNEP. Sie betonten die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen von Zivilgesellschaft und Regierungen, um der grenzüberschreitenden Umweltverschmutzung zu begegnen und Ressourceneffizienz mit weiterem wirtschaftlichen Wachstum zu vereinbaren.
Das eintägige Forum bestand aus zwei Teilen: thematischen Paneldiskussionen und Workshops zur Formulierung einer gemeinsamen Stellungnahme, die auf dem Ministergipfel vorgestellt werden sollte. Die Teilnehmer stimmten überein, dass die Umweltverschmutzung und Resourcenverschwendung für die Gesellschaften in den verschiedenen Ländern eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Sie hoben den dringenden Bedarf nach einer effektiven Koordination zwischen Akteuren der Regierungen, der Privatwirtschaft und UN-Organisationen hervor. Dabei wurde eine Vielfalt an Nachhaltigkeitsaspekten erörtert. Ergänzend zu den Vorträgen und Diskussionen präsentierten zahlreiche Organisationen ihre Arbeit auf der dörflichen, lokalen, nationalen und globalen Ebene. Sie teilten auch ihre Erfahrungen, wie sich die Einrichtungen gewinnbringend in die Gesellschaft einbringen können und wie sich länderspezifische Hürden zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) überwinden lassen.
Ergebnis der intensiven Arbeit auf dem Forum war eine gemeinsame Stellungnahme mit konkreten Empfehlungen zur weiteren Umsetzung einer nachhaltigen Entwicksagenda in der Region. Die NGOs erklärten einhellig, dass "ein verschmutzungsfreier Planet nicht zu verwirklichen ist, außer wir befassen uns umfassend mit den systemischen Aspekten der Entwicklungsgerechtigkeit und treiben so Transformationen im wirtschaftlicher, sozialer (einschließlich Gender), ökologischer und Verteilungsgerechtigkeit, sowie Rechenschaftspflicht gegenüber der Gesellschaft voran" (CSO-Stellungnahme).
In den folgenden vier Tagen nach dem Forum nahmen die Vetreter der Zivilgesellschaft an den offiziellen Treffen der Regierungsvertreter teil. Im Namen zahlreicher Gesellschaftsgruppen (darunter Frauen, Kinder, Landwirte etc.) lenkten die Redner die Aufmerksamkeit der hochrangigen politischen Entscheidungsträger auf die gravierenden Auswirkungen der Verschmutzung auf die Bevölkerung und zeigten mögliche Wege zu einer effizienten Verwaltung natürlicher Ressourcen auf.
Anmerkung: Die in der CSO-Stellungnahme dargestellten Meinungen entsprechen nicht notwendigerweise den Ansichten der Konrad-Adenauer-Stiftung.