Veranstaltungsberichte
Beim Aufbau nachhaltiger Energie- und Wirtschaftssysteme in Asien kommt den rasch wachsenden Metropolen eine große Rolle zu. Europäische Städte konnten in den vergangenen Jahrzehnten als Vorreiter nachhaltiger Stadtplanung bereits vielfältige Erfahrungen machen, die auch asiatischen Städten zugute kommen können. Diesen Wissenstransfer hat Urban Innovations (UI), eine vom Akademischen Programm der Europäischen Union organisierte mehrjährige Veranstaltungsreihe, zum Ziel (siehe auch die Vorankündigung).
2015 steht die Hansestadt Hamburg im Mittelpunkt - eine Stadt mit einer breiten Palette an dynamischen nachhaltigen Entwicklungsprojekten. Das Regionalprojekt Energiesicherheit und Klimawandel Asien und Pazifik der KAS unterstützt unter anderem die Ausstellung „Grüne, inklusive, wachsende Staat am Wasser: Perspektiven städtischer Entwicklung in Hamburg“. Zur Eröffnung waren zahlreiche Vertreter der Hongkonger Regierungsbüros für Umwelt und Stadtplanung sowie hochrangige Personen europäischer Generalkonsulate gekommen.
In einer kurzen Führung wurden die Gäste mit erfolgreichen Projekten nachhaltiger Stadtplanung in Hamburg vertraut gemacht und erörterten im Anschluss Implikationen für asiatische Städte. Vincent Piket, Leiter der Vertretung der Europäischen Union in Hongkong, hob in seiner Ansprache hervor, dass der Wissensaustausch immer ein gegenseitiger Lernprozess sei. Für Karsten Tietz, Vize-Generalkonsul der Bundesrepublik, ist die Ausstellung auch ein persönliches Anliegen. Er ist selbst Hamburger und konnte aus eigenen Erlebnissen berichten. Die heutige, prosperierende Entwicklung seiner Heimatstadt war nicht immer selbstverständlich, sondern wurde durch das Zusammenwirken von Politik und Zivilgesellschaft in die Wege geleitet. Dabei spielte das Streben nach klimafreundlicher und energieeffizienter Stadtentwicklung eine Schlüsselrolle.
Die Vertreter der Hongkonger Verwaltung betonten ihre Absicht, Erfahrungen aus Europa für die zukünftige Entwicklung ihrer Stadt zu berücksichtigen. K. K. Ling, Direktor der kommunalen Planungsbehörde, erkannte in mehreren von der Ausstellung angesprochenen Themenbereichen konkrete Chancen für Hongkong. Die Förderung der Elektromobilität, ein verbesserter Hochwasserschutz und energiesparende Architektur für den neuen Hongkong Stadtteil Kowloon West gehören zu den Projekten, die mittelfristig umgesetzt werden sollen.
Hongkong dient darüber hinaus als Multiplikator nachhaltiger Konzepte für andere asiatische Metropolen. Denn zwischen Hongkong, Singapur und Städten in Festlandchina, Taiwan und weiteren ostasiatischen Staaten besteht seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit, die unter anderem dem Austausch von Ideen und Erfahrungen in innovativer Stadtplanung dient.
Die Ausstellung ist bis 15. Dezember 2015 täglich kostenlos in der City Gallery im Distrikt Central zu sehen. Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie auf der Webseite von Urban Innovations.