Veranstaltungsberichte
Nach einem gemeinsamen Gottesdienst im Aachener Dom startete der JugendpolitikTag im Forum M mit Begrüßungen von Dr. Melanie Piepenschneider, Ulla Thönnissen MdL, Jeu Titulaer und der Bürgermeisterin der Stadt Aachen, Dr. Margrethe Schmeer. Darauf folgte eine Gesprächsrunde, an der zusätzlich ein deutscher Schüler und eine niederländische Schülerin teilnahmen. Beide hatten vom jeweils anderen Land ein positives Bild.
Die Schülerin Loes van de Veeke geht nach Aachen ins Schwimmbad oder nach Brühl ins Phantasialand, weil das für sie näher ist als Schwimmbäder oder Freizeitparks in den Niederlanden. Moritz Clausen ist gerne in den Niederlanden, weil er die offene Art der Niederländer mag. Grenzen nehmen sie dabei kaum war.
Zur Einstimmung auf die Workshops am Nachmittag folgte eine Zeitreise in Geschichte der deutsch-niederländischen Beziehungen. Prof. Dr. Friso Wielenga erklärte in einem abwechslungsreichen Vortrag wie sich die Beziehungen zwischen Niederländern und Deutschen entwickelt haben, warum manche Dinge von einem kleinere Nachbarn ganz anders gesehen werden als von einem größeren Nachbarn und welche Bedeutung Fußball für eine Freundschaft zwischen zwei Ländern haben kann.
Nach einem Mittagessen mit deutschem und niederländischem Fingerfood verteilten sich die 160 Teilnehmer auf acht verschiedene Workshops. Von Kultur und Religion über Ausbildung und Studium, von Vorurteilen und Klischees bis zu einem deutsch-niederländischen Jugendreiseführer, von Drogenpolitik bis Arbeitsmarkpolitik, vom Unterschied zwischen Monarchie und Demokratie bis hin zum Wirtschaftsraum der Zukunft – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich auf unterschiedlichste Weise mit den beiden Nachbarländern und deren Beziehungen zueinander auseinandersetzen.
Als Ergebnis der Workshops wurde am Abend von jeder Gruppe eine Empfehlung formuliert, wie die Grenzregionen besser für Europa genutzt werden können. Diese Empfehlungen übergeben sie am 04.10.2015 in einem Ideenpapier an Prof. Dr. Nobert Lammert und Sybrand van Haersma Buma auf dem Wasserwerk-Gespräch zum Tag der Deutschen Einheit im früheren neuen Plenarsaal in Bonn.
Schnell bildeten die deutschen und niederländischen Schülerinnen und Schüler ohne Berührungsängste ein Team und arbeiteten in den Workshops gemeinsam an den jeweiligen Themen. Die ganze Veranstaltung fand auf Deutsch statt. Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie gut die niederländischen Schülerinnen und Schüler die deutsche Sprach beherrschen. Nicht nur an den Diskussionen konnten sie sich mühelos beteiligen, auch die Abschlusspräsentationen wurden auf Deutsch gehalten. Die deutschen Teilnehmer hätten sich ebenfalls gewünscht mit ihren neuen Partnern auch auf Niederländisch zu kommunizieren. Schnell war die erste Idee für das Zukunftspapier gefunden.
Workshop 1:
„Was gehen DICH Kultur, Religion und Werte an? – Europa und die Jugend in der Euregio“
„Wat betekenen godsdienst, cultuur en waarden voor JOU? – Europa en de jeugd in de Euregio“
Norbert Weitz
Lehrer am bischöflichen Pius-Gymnasium, außerdem als Theaterregisseur, Schriftsteller und Übersetzer tätig
Workshop 2:
„Was können WIR voneinander lernen? DU in Schule, Ausbildung und Studium: Ein Vergleich“
„Wat kunnen WIJ van elkaar leren? JIJ en je school, opleiding en studie“
Pia Tabellion
Gräfin Loretta von Plettenberg
Workshop 3:
„Käsköppe und Moffen“ – Was haben WIR gemeinsam und was ist bei UNS anders?
„Kaaskoppen en Moffen“ – Wat delen WIJ met elkaar en wat is bij ONS anders?
Maike Lautenschütz
freischaffende Journalistin
Workshop 4:
„Oranje, Oranje“ - Monarchie und Demokratie:
Was unterscheidet unsere politischen Systeme und was können wir voneinander lernen?
„Oranje, Oranje“ – Monarchie en democratie:
Hoe verschillend zijn onze politieke systemen en wat kunnen we van elkaar leren?
Dr. Markus Wilp
Geschäftsführer des Zentrums für Niederlande-Studien und die Studienkoordination des binationalen Masterstudiengangs Niederlande-Deutschland-Studien
Workshop 5:
„Kifferparadies mit Coffeeshops? – Drogenpolitik in der Grenzregion“
„Blowparadijs met coffeeshops? – Drugsbeleid in de grensregio“
Hans Joachim Funken
KK 44, Kriminalprävention und Opferschutz bei der Polizei Aachen
Franz-Joseph Schmitz
KK 44, Kriminalprävention und Opferschutz bei der Polizei Aachen
Workshop 6:
„Grenzraum ohne Grenzen – Arbeitsmarktpolitik in der Grenzregion“
„Grensregio’s zonder grenzen – Arbeidsmarktpolitiek in de grensregio“
Christina Löhrer-Kareem
Mitarbeiterin der Bundesagentur für Arbeit, vermittelt für das Grenzgebiet Deutschland –Niederlande
Ger Essers
EURES Berater der Euregio Rhein-Maas-Waal und Mitglied des Beratungskomitees für soziale Sicherheit für Arbeitende Migranten der EU
Workshop 7:
„Tourismus und Geographie:
Was gehört für DICH in den nächsten Jugendreiseführer Niederlande-Deutschland“
„Toerisme en geografie:
Wat zou volgens JOUW in de nog te veschijnen jongerenreisgids Nederland-Duitsland moet staan“
Siegbert Oltrogge
Workshop 8:
„Wovon leben WIR eigentlich 2055?– DEIN Wirtschaftsraum mit Zukunft“
„Waarvan leven WIJ eigenlijk in 2055? – JOUW toekomstige sociaal-economische regio“
Vincent Pijnenburg
Doktorand und Dozent für das Lektorat Fontys Crossing Boarders an der Fontys Buissnes School in Venlo
Über diese Reihe
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