Diskussion
Details
Wieder einmal ist deutlich geworden: die NATO ist und bleibt der Referenzpunkt für die deutsche und europäische Sicherheitspolitik. Gestern noch für „hirntod“ erklärt, ist sie seit Putins Überfall auf die Ukraine unsere letzte Verteidigungslinie. Wir wollen herausfinden, was Berlin jetzt tun muss, um der vieldiskutierten Zeitenwende in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik die richtigen Taten folgen zu lassen.
Die Abschreckungspolitik ist zurück. Lange gab sich Deutschland der Illusion hin, den Frieden in Europa ohne militärische Stärke wahren zu können. Im Eilverfahren mussten wir feststellen, dass Diplomatie mit einer angemessenen Verteidigungsfähigkeit unterlegt werden muss, um die Option, nicht zu verhandeln, für die Gegenseite auszuschließen. Für Washington keine neue Erkenntnis. Durch die Verlegung von schweren Gerät sind die USA kraftvoll nach Europa zurückgekehrt. Doch der Konsens darüber ist in den USA fragil.
Es ist Zeit, drängende Fragen zu stellen: Wie geht es mit den USA nach 2025 weiter? Wird die Bundeswehr zukünftig von Auslandseinsätzen abrücken und ihr Hauptaugenmerk wieder auf die Bündnis- und Landesverteidigung legen? Wie kann die nukleare Teilhabe fortgeschrieben werden? Kann die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht für Männer und Frauen in Deutschland das Bündnis nachhaltig stärken? Wie stehen die Chancen um eine NATO-Mitgliedschaft von Staaten wie Finnland, Schweden oder Georgien? Wie kann eine zukünftige Arbeitsteilung zwischen NATO und EU aussehen? Muss man über eine europäische Nuklearoption nachdenken?
Begrüßung
Dr. Ulrike Hospes
Landesbeauftragte und Leiterin des Politischen Bildungsforums Nordrhein-Westfalen, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Impulse
Dr. Stefanie Babst, Global Policy Advisor der Beratungsfirma Brooch Associates, London, zuvor u.a. 2006 bis 2012 Deputy Assistant Secretary-General for Public Diplomacy (NATO)
Paul Linnarz, Leiter des Auslandsbüros Washington D.C., Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Dr. Hardy Ostry, Leiter des Auslandsbüros Brüssel, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Brigadegeneral a.D. Rainer Meyer zum Felde, Senior Fellow am Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel, zuvor Leiter der Abteilung Verteidigungspolitik und Planung der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der NATO
Moderation: Franziska Schwarzmann
Fragen und Diskussion
Teilnahme
Bitte melden Sie sich über den nebenstehenden Link an. Anmeldeschluss ist Montag, 14.03., 10 Uhr.
Der Zugangslink für Zoom wird Ihnen am Vormittag der Veranstaltung zugeschickt.
Programm
Russlands Krieg gegen die Ukraine - aus Sicht der Nachbarländer I. (07.03.)
Polen und Belarus
Analyse der Kriegssituation und Kriegsfolgen
Russlands Krieg gegen die Ukraine - aus Sicht der Nachbarländer II. (08.03.)
Tschechien und Slowakei, Ungarn, Rumänien und Moldau
Analyse der Kriegssituation und Kriegsfolgen
Russlands Krieg gegen die Ukraine - aus Sicht der Nachbarländer III. (09.03.)
Die baltischen und skandinavischen Staaten
Putins Krieg gegen die Ukraine - aus Sicht der UN, Chinas und der Türkei (Teil V) (17.03.)
Von der Geopolitisierung der europäischen Nachbarschaft und dem Fortbestand der regelbasierten internationalen Ordnung
Putins Krieg gegen die Ukraine - aus Sicht von Russland, Georgien, Armenien und Zentralasien (Teil VI) (23.03.)
Gespräch über die Perspektiven anderer Länder auf den Krieg und seine Folgen