Die von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) geförderte Youth Leadership Development Foundation (YLDF) hat zwei Komponenten ihres Projekts "Sustainable Opportunities for Livelihoods, Vocations and Employment's Project" (SOLVE) abgeschlossen. Die erste Komponente des Projekts konzentrierte sich auf die Schaffung neuer wirtschaftlicher Möglichkeiten für 25 vertriebene und besonders gefährdete Frauen im Alter von 18-35 Jahren durch berufliche und unternehmerische Ausbildung. Die zweite Komponente zielte darauf ab, die beruflichen und sozialen Fähigkeiten von 17 Frauen zu verbessern, die vor Kurzem ihr Studium abgeschlossen hatten, und zwar durch eine Schulung und ein dreimonatiges Praktikum in lokalen Unternehmen, Betrieben und NGOs.
Der YLDF hielt Nähen und Schneidern für die am besten geeigneten Berufe für gefährdeten und vertriebenen Frauen, weil der lokale Markt diese Berufe braucht, sie wenig Zeit für die Ausbildung erfordern und weil diese beiden Berufe gesellschaftlich akzeptiert sind. Die Berufsausbildung in Nähen und Schneidern dauerte zehn Tage und fand zwischen dem 20. und 31. März 2022 statt. Im Anschluss an die Ausbildung erarbeitete die YLDF mit den Auszubildenden einen Businessplan, der ihnen helfen soll, ihr eigenes kleines Unternehmen zu gründen. Um den Ertrag des Projekts zu maximieren, wurden die Auszubildenden nach Abschluss der Schulung einen Monat lang von einem Berater begleitet. Neben der Ausbildung unterstützte die YLDF die Auszubildenden auch weiterhin, um sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Am 31. August 2022 waren 92 % der von den Auszubildenden gegründeten Unternehmen noch in Betrieb, und 88 % von ihnen konnten ihr Einkommen steigern.
Im zweiten Teilprojekt, der Ausbildung für berufliche und soziale Kompetenzen, wählte die YLDF im Zeitraum vom 15. bis 21. März 17 Frauen aus 337 Bewerberinnen aus. Die ausgewählten Teilnehmerinnen wurden u.a. im Umgang mit Arbeitsdruck, Vorstellungsgesprächen und der Erstellung von Lebensläufen geschult. Im Zeitraum von April bis August 2022 absolvierten die Frauen ein Praktikum in sieben renommierten Unternehmen und NGOs in Sana'a. Dabei konnten sie viele fachliche und praktische Erfahrungen sammeln, die ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern werden. Die jeweiligen Institutionen waren sehr zufrieden und vier Frauen konnten ihr Praktikum um weitere drei Monate verlängern, zwei Frauen konnten im Anschluss an das Praktikum Arbeitsverträge unterzeichnen.
Obwohl Frauen in Konflikten besonders verletzlich sind, leisten sie einen großen Beitrag zum nachhaltigen Frieden. Entsprechend wichtig ist es, sie gezielt zu unterstützen, was durch das SOLVE-Projekt erreicht wurde. Nur insgesamt fünf Frauen aus den beiden Teilprojekten mussten aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen abbrechen, sodass die Mehrheit der Teilnehmerinnen das Projekt erfolgreich abschloss. Das Projekt gab den teilnehmenden Frauen die Möglichkeit, ihre Unabhängigkeit zu stärken und ihren Lebensunterhalt zu sichern. "Ich kann sagen, dass ich jetzt ein anderes Mädchen bin, ich bin aus meinem Schneckenhaus und meiner Einsamkeit herausgekommen. Auch mein Vater hat sich verändert, er ist freundlich geworden und hat großes Vertrauen zu mir." So beschrieb eine Teilnehmerin ihre Veränderung als Ergebnis des SOLVE-Projekts.