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Veranstaltungsberichte

6. MENA KONFERENZ VON WISSENSCHAFTLERN FÜR UMWELTRECHT UND -POLITIK

von Weam Mahmoud

Wassersicherheit und Umweltrecht im Nahen Osten und Nordafrika (MENA)

Führende Experten für internationales Umweltrecht haben die dringende Notwendigkeit betont, der Ausbildung im Bereich des Umweltrechts Vorrang einzuräumen, um die Wassersicherheit zu fördern und die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) in der MENA-Region zu erreichen. Dieser Aufruf zum Handeln war ein Hauptaugenmerk der 6. Umweltrechtskonferenz der Association of Environmental Law Lecturers in Middle East and North Africa Universities (ASSELLMU), die am 26. Februar an der juristischen Fakultät der Arab East Colleges zu Ende ging. Die dreitägige Konferenz, die in Zusammenarbeit mit dem Rechtsstaatsprogramm MENA Region der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) organisiert wurde, umfasste intensive Diskussionen, Workshops und Grundsatzreden, in denen Experten die Schnittstelle von Umweltrecht und Wassersicherheit in der MENA-Region untersuchten und die entscheidende Rolle des Rechtsrahmens bei der Bewältigung dieser drängenden Herausforderungen hervorhoben.

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Vom 24. bis 26. Februar 2025 trafen sich Umweltrechtsexperten, Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger, um kritische Fragen rund um die Wassersicherheit und die rechtlichen Rahmenbedingungen in der MENA-Region zu diskutieren. Die 6. Umweltrechtskonferenz der Association of Environmental Law Lecturers in Middle East and North Africa Universities (ASSELLMU) fand in Zusammenarbeit mit dem Büro des Rechtsstaatsprogramms MENA-Region der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) statt, die von der juristischen Fakultät der Arab East Colleges ausgerichtet wurde. Die Veranstaltung bot eine Plattform für Diskussionen über die Schnittstelle von Umweltrecht, nachhaltiger Entwicklung und rechtlichen Rahmenbedingungen, wobei der Schwerpunkt auf Bildung und Kapazitätsaufbau lag.

 

Tag 1: Roundtables vor der Konferenz, Eröffnungszeremonie und Buchvorstellung

Die Konferenz begann mit zwei spezialisierten Roundtables im Vorfeld der Konferenz, die sich mit zentralen Themen des Umweltrechts befassten. In der ersten Sitzung wurde untersucht, wie religiöse Prinzipien zur Gestaltung der umweltrechtlichen Bildung in der MENA-Region beitragen können. Zu den wichtigsten Mitwirkenden gehörten Dr. Youness Lazrak Hassouni von der Hassan I Universität in Marokko und Dr. Al Omari Mohammad von der Allgemeinen Verwaltung der Gremien und Ausschüsse.

Die zweite Sitzung konzentrierte sich auf die Rolle der Justiz bei der Gewährleistung von Umweltgerechtigkeit. Professor Damilola Olawuyi, SAN, UNESCO-Lehrstuhl für Umweltrecht und nachhaltige Entwicklung an der Hamad Bin Khalifa Universität (HBKU), Katar, hielt eine aufschlussreiche Keynote-Rede. Seine Äußerungen lösten eine Diskussion über die Stärkung der gerichtlichen Kapazitäten für Klima- und Umweltklagen aus. Namhafte Rechtsexperten, darunter Professor Tiina Paloniity (Vorstandsvorsitzende der IUCN Academy of Environmental Law), Richter Rachid Bouajila (Tunesien), Dr. Jaafar Al-Maani (Jordanischer Justizrat) und die libanesischen Richter Ayad Bardan, Sara Rammal und Lamis Al Haj Diab, teilten ihre Perspektiven.

Es folgte die offizielle Eröffnungszeremonie mit Grußworten von Professor Abdullah M. Al-Faisal, Vorsitzender des Kuratoriums der Arab East Colleges, Prof. Patricia Mbote, SC, Direktorin der Rechtsabteilung des UNEP, und Philip Bremer, Direktor des Rechtsstaatsprogramms MENA Region der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).

Ein Höhepunkt des Tages war die formelle Enthüllung des Biodiversitäts- und Naturschutzgesetzes und der Naturschutzpolitik in der Region Naher Osten und Nordafrika, herausgegeben von Prof. Damilola Olawuyi, SAN, und Dr. Riyad Fahkri, und veröffentlicht von Cambridge University Press. Die Herausgeber stellten das Buch offiziell vor und setzten damit einen Meilenstein in der Förderung der umweltrechtlichen Literatur in der Region.

Der Abend endete mit einem Networking-Dinner, das den Teilnehmern einen informellen Rahmen bot, um Kontakte zu knüpfen und Ideen auszutauschen.

 

Tag 2: Ausbildung im Umweltrecht und Wassersicherheit

Der zweite Tag begann mit einer Grundsatzrede von Prof. Patricia Mbote, SC, die die Rolle der rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Gewährleistung der Wassersicherheit in der gesamten MENA-Region betonte. Es folgte eine Podiumsdiskussion, moderiert von Dr. Khalid O. Al-Omeir, Dekan des College of Law an den Arab East Colleges, die sich mit Herausforderungen und Chancen in der umweltrechtlichen Ausbildung befasste.

Eine weitere Keynote hielt Prof. Hajer Gueldich, Legal Counsel der Afrikanischen Union, der einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen der AU zur Wasserpolitik und deren Relevanz für die MENA-Region gab.

Im Laufe des Tages nahmen die Teilnehmer an Workshops teil, die sich mit verschiedenen Themen wie Wasserpolitik, völkerrechtlichen Perspektiven der Umweltsicherheit und Mechanismen zur Beilegung von Umweltstreitigkeiten befassten. Eine von Dr. Zain Moneer moderierte Sitzung befasste sich mit der Zusammenarbeit mehrerer Interessengruppen für die Wassersicherheit, mit Experteneinblicken von Dr. Abrar Wafa, Dr. Omar Al-Omeir (Prince Sultan University, Saudi-Arabien) und Eric Awomolo (Heriot-Watt University, VAE).

Die Podiumsteilnehmer und Teilnehmer diskutierten dynamisch darüber, wie rechtliche Instrumente dazu beitragen können, Wasserkrisen zu mildern und langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

 

Tag 3: Forschung, Karriere und die Zukunft des Umweltrechts

Der letzte Tag der Konferenz wurde mit einem Hauptvortrag von Prof. Mohammad Tawfiq Ladan, ehemaliger Generaldirektor des Nigerian Institute of Advanced Legal Studies, eröffnet. Sein Vortrag unterstrich die Bedeutung interdisziplinärer Ansätze bei der Bewältigung ökologischer Herausforderungen.

In den Vormittagssitzungen wurde über die Verbesserung der Forschungszusammenarbeit und die Stärkung akademischer Programme im Umweltrecht diskutiert. Eine weitere wichtige Sitzung befasste sich mit Karrieremöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler und Juristen im Bereich Umweltrecht und Wassersicherheit.

Die abschließende Podiumsdiskussion befasste sich mit der Zukunft der Wassersicherheit in der Region, mit Beiträgen von Dr. Karima Karroumy (Université Chouaib Doukkali, Marokko), Dr. Pedi Obani (University of Bradford, UK) und Dr. Mohammed R. Al-Sulaiti. Die Expertinnen und Experten untersuchten die rechtlichen und institutionellen Veränderungen, die zur Förderung einer nachhaltigen Wasserwirtschaft erforderlich sind.

Es folgte eine Abschlusszeremonie, bei der Dr. Khalid O. Al-Omeir den Teilnehmern, Partnern und Sponsoren Anerkennungsurkunden für ihren Beitrag zum Erfolg der Veranstaltung überreichte.

 

Blick in die Zukunft: Vorbereitung auf die nächste Konferenz

Die Konferenz endete mit Überlegungen zu den wichtigsten Erkenntnissen und der zukünftigen Ausrichtung des Umweltrechts und der Umweltpolitik in der MENA-Region.

Einer der wichtigsten Momente war die Ankündigung, dass die Sorbonne University Abu Dhabi (SUAD) im Jahr 2026 Gastgeber der 7. Konferenz zum Umweltrecht sein wird. Die offizielle Übergabe der ASSELLMU-Konferenzflagge an die SUAD markierte den Übergang.

Prof. Nathalie Martial-Braz, Kanzlerin der Sorbonne University Abu Dhabi, zeigte sich begeistert über die Ausrichtung der nächsten Ausgabe:

"Die Sorbonne University Abu Dhabi fühlt sich geehrt, Teil der Initiativen von ASSELLMU zu sein, die mit unserem Engagement für Nachhaltigkeit übereinstimmen. Die Ausrichtung der 7. wissenschaftlichen Konferenz im Jahr 2026 spiegelt unser Engagement für die Stärkung der juristischen Ausbildung und die Förderung von Lösungen für ökologische Herausforderungen in der MENA-Region wider."

 

Als die Teilnehmer abreisten, nahmen sie neue Erkenntnisse, gestärkte Netzwerke und ein erneuertes Engagement für die Förderung des Umweltrechts und der Wassersicherheit in der MENA-Region mit. Die Konferenz 2026 an der Sorbonne University Abu Dhabi baut auf dem Schwung der diesjährigen Diskussionen auf und zielt darauf ab, die Grenzen der Rechtswissenschaft und der Umweltpolitik zu erweitern.

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Kontakt

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weam.mahmoud@kas.de + 961 (1) 385094 | + 961 (1) 395094

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