Asset-Herausgeber

Einzeltitel

Innerparteiliche Demokratie bei den Wahlen zum Parteivorsitz von CDU und SPD

von Dr. Benjamin Höhne

Über den Einfluss von Regionalkonferenzen und Mitgliederbefragungen auf die Zunahme innerparteilicher Demokratie von konsens- zu wettbewerbsorientierten Verfahren

In vielen westlichen Demokratien erfahren Parteien Demokratisierungsschübe. Deutsche Parteien sind oftmals eher für ihre stabilen Rekrutierungsbedingungen bekannt. CDU als auch SPD haben inzwischen versucht, durch Mitgliederbefragungen und Regionalkonferenzen die Inklusion der Parteimitglieder in Entscheidungsprozesse zu erhöhen. Erste Ergebnisse legen nahe, dass Konsens- gegenüber Wettbewerbsorientierung, Selbstermächtigung und Flügelmobilisierung zunehmen. Beide Instrumente der Beteiligung haben sich also bewährt und können somit zur Befriedung innerparteilicher Konflikte beitragen.

Asset-Herausgeber

In vielen Demokratien der westlichen Hemisphäre hat die parteiinterne Auswahl der Parteivorsitzenden in der jüngeren Vergangenheit Demokratisierungsschübe erfahren. Demgegenüber sind die Parteien der Bundesrepublik Deutschland für ihre stabilen  Rekrutierungsbedingungen bekannt, die an „Krönungsmessen“ erinnern.

In jüngster Zeit lassen sich jedoch in erster Linie bei CDU und SPD Veränderungen ausmachen, die in der vorliegenden Studie als nachholende Demokratisierung mit experimentellem Zuschnitt beschrieben werden. Empirisch steht die Input-Dimension der innerparteilichen Demokratie im Mittelpunkt. Herausgearbeitet wird zuerst das traditionelle Rekrutierungsmodell mit Längsschnittdaten im Zeitraum von 1990 bis Mitte der 2010er Jahre. 

Anschließend wird dieses Modell mit aktuellen Wandlungen verglichen, die seitdem auftraten. Sie umfassen Elemente der Dezentralisierung, eine umfassendere Einbeziehung der Parteimitgliederbasis, vermehrte Eigeninitiativen bei der Kandidatur und eine Zunahme des sichtbaren Wettbewerbs zwischen den Kandidierenden. Bei diesem mehrschichtigen Wandel handelt es sich jedoch nicht um eine Einbahnstraße. Vielmehr konnte partiell auch eine Rückkehr zu traditionellen Auswahlmustern beobachtet werden. Ausblickend wird der Frage nachgegangen, welche Effekte mehr innerparteiliche Demokratie auf die Parteien und deren Handeln hat.

Asset-Herausgeber

Kontakt

Mihai Marc

Mihai Marc

Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Programmkoordinator

mihai.marc@kas.de +40 21 302 02 61
Wagnis innerparteiliche Demokratie herunterladen

comment-portlet

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber