Veranstaltungsberichte
Helga Bossung-Wagner, Leiterin des Bildungswerks Saarbrücken der Konrad-Adenauer-Stiftung und Landesbeauftragte der Stiftung für das Saarland begrüßte die anwesenden Gäste sowie den Redner des Abends, Herrn Schubert, und führte kurz in die Thematik ein.
Herr Schubert bedankte sich für die Einladung nach Saarbrücken und stellte sich und seine Arbeit kurz vor. Schubert nahm das Publikum sodann mit in seine Schulzeit, in der er „nicht immer glücklich“ gewesen war. Als Lehrer und später als Schulleiter war es ihm danach eine große Motivation das Schulfach „Glück“ einzuführen. Schubert leitete seine Schule nach der Maßgabe „gestalten statt verwalten“.
Nach der Einschätzung von Herrn Schubert habe die Schule auch die Aufgabe zu einem gelungenen Leben der Schülerinnen und Schüler beizutragen. Glücklich, so Schubert, könne man nicht alleine für sich werden. Es braucht immer eines „guten Grundes“ um glücklich zu sein. Gleichzeitig mahnte er an, dass sich viele Menschen und insbesondere Kinder nur nach scheinbar „guten Gründen“ richten würden. Eine Statistik zeigt, dass sich viele Kinder und Jugendliche in Deutschland von den Erwachsenen abgehängt fühlen. Im Folgenden beleuchtete Herr Schubert, dass die derzeitige Schullandschaft in Deutschland den Kindern nicht ausreichend Möglichkeiten bietet um „Glück“ zu erfahren. Nach den Einschätzungen Herrn Schuberts würden die klassischen Auftragskriterien der Schule heute nicht mehr zeitgemäß sein. Die Kriterien des „Bewertens“, des „Belehrens“ und des „Bestimmens“ müssten sich heute anders auswirken. Seit Jahren würden schon wichtige Komponenten wie das Schaffen von Sozialkompetenzen und dem Drang zur Selbstbildung an den Schulen in Deutschland zu wenig Vorschub geleistet. Aber gerade diese Aspekte stellen in den Augen des Referenten eine umfassende pädagogische Ausbildung der Schülerinnen und Schüler dar.
Das Ziel des von Herrn Schubert entwickelten Schulfachs „Glück“ knüpft an diese Komponenten an und soll ein freudiges Leben leichter machen. In der heutigen Zeit hätte man verlernt die Würde des einzelnen Menschen nach außen zu tragen und dies mit Respekt zu behandeln. Die Mittel, die das Schulfach „Glück“ einsetzt, sind klein, hätten jedoch eine große Wirkung auf die Kinder und Jugendlichen. Insbesondere steht das Schulen von Emotionen in Verbindung mit Körperlichkeit im Vordergrund des Unterrichts. Hierbei lernen die Schülerinnen und Schüler an positiven Schlüsselerlebenissen zu wachsen und dadurch auch ihre kognitive Aufnahmefähigkeit für den Lernstoff anderer Fächer zu erweitern. Hierbei, so Schubert, sei ein öffnendes und positives Erlebnis wichtig, welches sich stets ins Gedächtnis der Schülerinnen und Schüler einnisten muss. Anhand solcher Schlüsselmomente sollen Selbstvertrauen und „Spaß an der Schule“ vermittelt werden. Dass Schulfach soll insbesondere dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche nicht einfach nur Ding ertragen, sondern aktiv Dinge gestalten und verändern. Zuletzt skizzierte Herr Schubert noch einen Ablaufplan des „Glücksfachs“, anhand dessen das Publikum einen genauen Einblick in die pädagogischen Methoden des Faches bekam. Dies wurde zusätzlich mit einer kurzen Filmsequenz, die einen Ausschnitt aus dem Schulfach aufzeichnete, verdeutlicht.
Im Anschluss hatten die Gäste noch die Gelegenheit Fragen an Herrn Schubert zu stellen und mit ihm ins Gespräch zu kommen.