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Veranstaltungsberichte

Innovative Technologien als Entwicklungsmotor für die neuen Länder

Forum Zukunft

Die Referenten des zweiten „Forum Zukunft“ des Bildungszentrums Schloss Wendgräben haben die zentrale Bedeutung von Innovationen für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der neuen Länder hervorgehoben. Es sei mehr Begeisterung und Engagement für Bildung, Forschung, Entwicklung und Innovation notwendig. Rund 300 Gäste folgten den Ausführungen des Vorstandsvorsitzenden der Q-Cells AG, Anton Milner, und der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Forschung.

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v.l.n.r.: Dr. Mühlhaus, Clustersprecher Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland; Dr. Haseloff, Minister für Wirtschaft und Arbeit Sachsen-Anhalt; Ingo Bötig, mdr-Fernsehen; Anton Milner, CEO Q-Cells AG; Dr. Daehre, Minister für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt; Prof. Dr. Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer-Institus für Werkstoffmechanik Halle.

Ohne Innovationen sei es unmöglich, so die Teilnehmer, im globalen Wettbewerb zu bestehen. Hierbei gelte es zum einen Arbeitsplätze zu erhalten, als auch neue zu schaffen. Innovationen seien eine wesentliche Voraussetzungen dafür, unsere Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern, effizientere Abläufe einzuführen und technischen Fortschritt zu erzielen. Innovationen bedeuten also Neuerungen, und „innovativ-sein“ dementsprechend etwas zu verändern.

Albert Einstein sagte: „Wahnsinn ist, wenn man weiterhin das Gleiche tut und hofft, dass hinten etwas anderes herauskommt.“ Innovationen seien daher nicht nur notwendig und vernünftig, sie seien auch eine Absage an Beharrungskräfte und Strukturkonservativismus in einer Gesellschaft. Folglich erforderten Innovationen Mut und Durchsetzungskraft, die Innovationskraft einer Gesellschaft sei mithin auch Ausdruck einer gesellschaftlichen Kultur. Deshalb müsse es das zentrale Ziel einer nachhaltigen Innovationspolitik sein, das Forschungsklima zu verbessern und den Erfindergeist zu wecken.

Wesentliches Fundament für die Innovationskraft und die technologische Leistungsfähigkeit eines Landes sei die Qualität der Ausbildung an den Hochschulen. Sie sei eine wichtige Voraussetzung für Spitzenergebnisse in der Forschung. Allerdings sei mit der Entwicklung und Erfindung von Ideen, Verfahren, Techniken oder der Erteilung von Patenten der Innovationsprozess noch nicht abgeschlossen.

In einem weiteren Schritt müssten diese Erfindungen natürlich auch zu marktfähigen Produkten oder Dienstleistungen entwickelt werden. Um die Innovationskraft eines Landes zu stärken, sei daher ein enges Zusammenspiel von Grundlagenforschung, angewandter Forschung und technologischer Entwicklung in einem regen Austausch zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie forschungsintensiven Unternehmen notwendig. Die in diesem Zusammenspiel liegenden Chancen gelte es, mit den Akteuren aus Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Politik entschlossen zu nutzen.

Die Politik habe dabei die Aufgabe, die Kooperation dieser Akteure zu fördern und dafür optimale Rahmenbedingungen zu ermöglichen. Der Staat könne Innovationen nicht selbst schaffen, aber er könne und müsse stärker als bisher mit Verlässlichkeit und Beharrlichkeit dafür einstehen, dass Innovationen durch geeignete Rahmenbedingungen begünstigt werden. Nur wenn sich Erfindergeist und Unternehmertum in der Wirtschaft entfalten könnten, gebe es auch Innovationen. Neue Ideen bräuchten ein Klima und ein Umfeld, das offen sei gegenüber Veränderungen. Das bedeute: Innovationen brauchen Freiheit.

Hierbei sei es wichtig, alle wesentlichen Einflussfaktoren zu berücksichtigen: Wettbewerbsbedingungen in den Märkten, Zugangsmöglichkeiten zu Kapital, die Risikokultur und die Veränderungsbereitschaft einer Gesellschaft, das Vorhandensein qualifizierter Fachkräfte, innovationsfördernde Regelungen durch forschungsfreundliche Gesetze und Verordnungen usw. – all dies sei entscheidend dafür, ob aus auf Forschung und Entwicklung basierten Erfindungen auch marktfähige innovative Produkte werden.

Gerade für die Zukunftsfähigkeit der neuen Länder sei es von zentraler Bedeutung, sich im globalen Wettbewerb zu behaupten. Da Deutschland als Ganzes weder Rohstoff- noch Billiglohnland sei, seien die Qualität der Produkte und der hohe Qualifizierungsgrad der Menschen entscheidende Bedingungsfaktoren für unseren Wohlstand.

Exzellentes Wissen, Forschungsfreiheit, Erfindergeist und unternehmerisches Können seien demnach wesentliche Voraussetzungen für internationale Wettbewerbsfähigkeit und ausreichend gut bezahlte Arbeitsplätze.

Sachsen-Anhalt sei hier auf einem guten Weg. In den letzten Jahren hätten sich eine Vielzahl von Unternehmen im Land mit innovativen Produkten sehr erfolgreich entwickeln können und damit Sachsen-Anhalt insgesamt vorangebracht. Denn langfristig profitierten vom Erfolg dieser Unternehmen natürlich nicht nur die Regionen im Land, wo diese ihren Sitz haben, sondern auch weniger gut entwickelte Gebiete.

Die Auftaktveranstaltung im Oktober vergangenen Jahres thematisierte die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die neuen Länder.

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