Kongress
Details
Im Rahmen des internationalen Kongresses "Schmerzhafte Erinnerung" möchten wir die deutsche Perspektive verlassen und den Blick in die Zukunft richten. Auch Gesellschaften anderer Länder können über dunkle Kapitel ihrer Geschichte berichten und Einblick gewähren, wie sich mit offenen Wunden umgehen lässt. Entlang von fünf thematischen Blöcken, die verschiedene Aspekte der Gewalt beleuchten, sollen Antworten auf wichtige erinnerungspolitische Fragen gegeben werden: Welche Ereignisse stellen tiefe Einschnitte in die Geschichte eines Landes dar? Wie kann mit historischen Selbstbeschädigungen von Gemeinschaften umgegangen werden? Auf welchen Wegen kann eine erfolgreiche Aufarbeitung erfolgen? Was ist der "Kitt", der Gesellschaften trotz historischer Brüche zusammenhält?
Der Kongress findet hauptsächlich in Englisch und spanischer Sprache statt. Alle Beiträge werden simultan ins Deutsche übersetzt.
Hinweis zur Anmeldung:
Für die Teilnahme am Kongress wird ein Beitrag von 20€ erhoben.
Bitte melden Sie sich per E-Mail an. (Online-Anmeldung) Sie erhalten dann eine Anmeldebestätigung mit der Information zur Überweisung des Tagungsbeitrags.
Programm
Freitag, 14.02.2020 - Eröffnung in der Frauenkirche Dresden
9.00 Uhr
Eröffnung und Begrüßung
Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden und Dr. Joachim Klose, Konrad-Adenauer-Stiftung
"Wege zu einer Kultur des Friedens"
Podiumsgespräch mit Vertretern der Dresdner Partnerstädte
inkl. einer Videobotschaft des Bürgermeisters von Hiroshima, Japan: Kazumi Matsui
Freitag, 14.02.2020 - I Prägende Gewalt. Konflikte als Weichensteller der Geschichte
11.00 Uhr
Der Bürgerkrieg und seine Folgen
Warum die Flagge der Konföderierten auch heute noch Angst bei vielen Amerikanern auslöst
Dr. Lawrence Kreiser
Historiker am Stillman College, USA
Ein Land, ein Revolutionskult?
Welche Rolle spielt Che Guevara im kollektiven Gedächntnis der Kubaner?
Prof. Dr. Antoni Kapcia
Professor für Lateinamerikanische Geschichte, Universität Nottingham, Großbritannien
Freitag, 14.02.2020 - II Entgrenzung der Gewalt
13.10 Uhr
Pol Pot und die Roten Khmer
Wie lässt sich mit der erlittenen Unmenschlichkeit und dem Verlust humaner Werte umgehen?
Neth Pheaktra
Sprecher des Rote-Khmer-Tribunals, Kambodscha
Leitgedanken und Konzeptualisierungen von Erinnerungskulturen
Ein deutsch-chinesischer Vergleich
Prof. Dr. Meng Hong
Professorin für Deutsche Kultur, Renmin-Universität Peking, China
Freitag, 14.02.2020 - III Das Leiden Dritter. Von überindividuellen Folgen der Gewalt
14.40 Uhr
Menschenrechtsverletzungen des Pinochet-Regimes
Welche gesellschaftlichen Spuren hinterließen die Gewalttaten in Chile?
Marianna Aylwín
Ehemalige Bildungsministerin, Chile
Der "Leuchtende Pfad"
Welche Rolle spielt die Zeit des marxistisch-leninistischen Terrors in der peruanischen Erinnerungskultur?
Prof. Dr. Maria Solidad Perez Tello
General Secretary of the Christian People Party
(PPC) and former Minister of Justice in Peru
Pause
Bürgerkrieg, Drogenkartelle und Guerillas
Wie Gewalt die Gesellschaft spaltete und den Friedensprozess in Kolumbien ins Stocken brachte
Rodrigo Lara Restrepo
Mitglied des Senats, Kolumbien
Die "Madres de Plaza de Mayo"
Wie eine Organisation argentinischer Frauen zm Symbol des Widerstandes gegen die Militärdiktatur wurde
Norma Morandini
Journalistin und Politikerin, Argentinien
Samstag, 15.02.2020 - IV Der Preis politischer Ordnungen. Wie Gewalt die Stabilität eines Landes gefährdet
9.00 Uhr
Warum der "Große Terror" nicht vergessen werden kann
Wie es um die Aufarbeitung der Stalin-Diktatur steht
Robert Latypov
Leiter der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL in Perm, Russland
Vertreibungen während des Bosnienkrieges
Wie positionieren sich Vertriebene und ihre Nachkommen zum Verlust der Heimat?
Amir Kamber
Journalist und Schriftsteller, Bosnien/Deutschland
Ein Pulverfass mitten in Europa
Welche Lehren lassen sich angesichts des Brexits aus dem Nordirlandkonflikt ziehen?
Dr. Katy Hayward
Soziologin an der Universität Belfast, Großbritannien
Samstag, 15.02.2020 - V Setzen von Schlusspunkten. Gelungene Aufarbeitung von Gewalt
10.50 Uhr
Nelson Mandela und das Ende der Apartheid
Wie konnte die Aufarbeitung der Verbrechen während dieses dunklen Kapitels realisiert werden?
Stanley Henkeman
Vorsitzender des "Institute for Justice and Reconciliation", Südafrika
Der lange Schatten des Völkermords
Wie gestaltet sich das Zusammenleben von Tutsi und Hutu heutzutage und wie ließen sich die Wunden heilen?
Sheila Kawamara
Journalistin, Uganda
Samstag, 15.02.2020 - VI Abschlusspanel
13.00 Uhr
Welche wichtigen Punkte konnten während des Kongresses erarbeitet werden?
Die Bedeutung von "Orten der Erinnerung" und die Notwendigkeit einer gemeinsamen Erinnerungskultur
Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej
Historiker Universität Warschau, Polen