Diskussion
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Die Politisierung des Islam im Sahel – zwischen Überzeugung und Gewalt, so der Titel der Untersuchung der Politikdynamik des Islam in fünf Staaten Westafrikas – Senegal, Mali, Niger, Burkina Faso und (Nord-)Nigeria.
„Ideologien brauchen Feinde, um zu gedeihen, Religionen brauchen dies nicht“
Der Politikwissenschaftler Dr. Rahmane Idrissa untersucht in seiner über 250-Seiten starken Studie fünf Staaten Westafrikas, in denen der politisch motivierte Islam immer mehr an Konturen gewinnt und Einfluss auf die nationale Politik nimmt. Der Autor versucht, das Amalgam zwischen Religion und diesen politisch motivierten Strömungen im Islam zu entwirren, welche ihre Verfechter benutzen, um Regierungen zu bekämpfen und Gesellschaften zu transformieren. Idrissa zeigt auf, dass diese zu ihrer Durchsetzung zwar die Quellen der religiösen Legitimität nutzen, ihre Unternehmungen jedoch grundsätzlich weltlicher Natur oder zeitliche Art sind und sich durch Konfrontation mit anderen politischen Ideologien auf dem Schauplatz einer Staatsnation auszeichnen.
Das Buch bildet die Grundlage für eine umfassende Diskussion über den Einfluss des politischen Islam auf die Politik und Gesellschaft in den fünf ausgewählten Sahel-Staaten und insbesondere in Mali. Die Diskussion findet im Vorfeld des internationalen Kolloquiums zum Thema Staat und Religion statt, welche die Konrad-Adenauer-Stiftung in Mali mit der Privatuniversität Cheicknè Diallo durchführt.