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Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung forderte hingegen menschliche Lösungen und mehr Verständnis für die Situation der Flüchtigen. Er verurteilte die Vorgehensweise Ungarns und zeigte sich traurig über diese Entwicklungen. „Wir müssen sie als Menschen mit einem Schicksal verstehen, die auf der Suche nach einem neuen Leben sind“. Pöttering lobte die überwiegend positive Haltung in Deutschland gegenüber den Flüchtlingen. Es sei schön zu sehen, dass wir „ihnen mit offenen Herzen begegnen“.
Darüber hinaus müsse es aber konkrete Lösungsansätze geben, um den Flüchtlingsstrom zu koordinieren. Am Mittwoch wird EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker seinen Vorschlag für einen Verteilerschlüssel dem Parlament in Straßburg vorstellen. Dieser sieht die Verteilung von 120.000 weiteren Flüchtlingen auf EU-Staaten vor. Damit sollen Griechenland, Italien und Ungarn entlastet werden. Pöttering begrüßte diese Pläne. „Neben einer menschlichen Lösung brauchen wir Quoten für eine gerechte Verteilung und daran müssen alle mitwirken“. Wirtschaftsflüchtlinge, die nicht aus sicheren Herkunftsländern wie auf dem Balkan kommen, müssten wieder zurück geschickt werden.
Bereits im Vorfeld hatte es Kritik von verschiedenen Ländern gegen eine Quotenregelung gegeben. „Die Länder aus Mitteleuropa müssen sich solidarisch mit den Flüchtlingen zeigen, denn so haben sich auch die anderen Mitgliedsstaaten in der Ukraine-Krise ihnen gegenüber gezeigt. Wir brauchen ein gemeinsames Verständnis für die europäischen Probleme“, appellierte Pöttering. Denn in Zukunft sei die Flüchtlingsbewegung die größte Herausforderung auf der moralischer, politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene für die europäische Union.
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