Forum
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Obwohl sich diese Länder heute in verschiedenen Phasen dieser Prozesse befinden, müssen sie sich in ihrer gemeinsamen Zukunft mit ähnlichen Problemen befassen. Das „Balkan Jugendforum“, das vom 5.-9. April 2012 in Kragujevac stattgefunden hat und vom Zentrum für Information und Bildung und der KAS organisiert wurde, hat mit Hilfe verschiedener Referate und Workshops zum Thema der regionalen Verknüpfung die Teilnehmer zum Erfahrungsaustausch und zur Errichtung einer Basis für eine weitere regionale Zusammenarbeit angeregt. An der Konferenz haben 92 junge Leute aus 15 Ländern (Albanien, Armenien, Bosnien und Herzegowina, Griechenland, Kosovo*, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Österreich, Polen, Rumänien, Serbien, Thailand, Ukraine und USA) sowie 11 inter-nationale Referenten teilgenommen.
Der erste Tag war dem Kennenlernen und der Bildung eines Teamgeists gewidmet, sowie der gemeinsamen Besichtigung Belgrads, den Teambuilding-Workshops und dem Balkan Village, in dem jeder Teilnehmer sein Land vorstellte.
Am Freitag, den 6.April 2012 hatten die Teilnehmer die Möglichkeit anhand der Referate von Prof. Dr. Predrag Marković und Prof. Dr. Srđan Milošević, Berater des Instituts für Neuere und Neueste Geschichte, zwei verschiedene Sichtweisen der Geschichte der Region zu hören. Unterschiedliche historische Ansätze sind der größte Stein des Anstoßes, wenn es sich um den Aufbau stabiler Grundlagen für langfristige Zusammenarbeit und Integration handelt. Das Ziel dieser Referate war verschiedene Sichtweisen auf die Ereignisse zu akzeptieren und die Möglichkeit einer Auseinandersetzung mit den historischen Fakten, die nicht in jedem der verschiedenen Länder gleichermaßen präsent sind, zu geben.
Das Forum bestand aus fünf Grundmodulen, in welchen die Studenten abhängig vom Studien- und Interessensbereich die Möglichkeit hatten verschiedene Themen zu behandeln. Die Studentengruppe, die sich mit dem wirtschaftlichen Aspekt der regionalen Integration beschäftigte, hatte die Möglichkeit am Samstag, den 7. April 2012 zwei Referate zu hören. Dr. Vladimir Gligorov vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche referierte zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der Region in der Vergangenheit und der Zukunft und anschließend legte Božidar Đelić, Kandidat für das Präsidium der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, seine Gedanken zum Einfluss der europäischen Integration auf die Wirtschaft der Balkanländer dar.
Das Modul, das sich anhand des Referats von Prof. Sam Potolicchio von der Universität Georgetown mit dem politischen Aspekt der regionalen Integration befasste, behandelte das Thema der politischen Kommunikation in der Region sowie der öffentlichen Führung. Ergänzt wurde dies durch die Ausführungen von Vuk Jeremić, Außenminister der Regierung Serbiens, die sich auf die politischen Beziehungen in der Region und auf die Herausforderungen, mit denen Serbien und die anderen Länder konfrontiert werden, bezogen.
Die Workshops und die Rundtische, die ein wichtiger Teil des Forums waren, animierten die Studenten dazu selber über die Themen der Konferenz zu diskutieren und auch Meinungen zur Zusammenarbeit in der Region in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von wichtigen Personen aus der Welt der Politik, Wirtschaft und Rechtswissenschaft zu hören.
Am Freitag, den 6. April 2012 hielt Prof. Dario Braga von der Universität Bologna einen Workshop über potentielle Innovationen an den Universitäten auf dem Balkan ab. Am selben Tag führte Borko Stefanović, Chef des Verhandlungsteams für den Dialog mit Pristina, einen Workshop zu Verhandlungstechniken durch. Der Runde Tisch zum Thema der Rolle der Universität in der modernen Gesellschaft fand auch am Freitag, den 6. April statt. Daran teilgenommen haben Dr. Marina McCarthy, Präsidentin der Kommission für Hochschulausbildung des Weißen Hauses, Dr. Joseph McCarthy, ehemaliger Dekan der John F. Kennedy School of Government an der Harvard University, und Prof. Dario Braga von der Universität Bologna.
Am nächsten Tag der Konferenz haben sich die Teilnehmer an fünf Komitees beteiligt, in dessen Rahmen sie sich mit verschiedenen Problemen beschäftigt haben. In jedem Komitee haben sie über ein bestimmtes Problem diskutiert und dann eine Resolution mit Lösungen für das gegebene Problem formuliert. Folgende Themen wurden in den Komitees bearbeitet:
1.Regionale Integration der Finanzmärkte
2.Entwicklung der nationalen Ökonomien in der Region mit dem Ziel auf dem europäischen Markt konkurrenzfähig zu werden
3.Bildungssystem auf dem Balkan
4.Aktionen zur Sensibilisierung und Akzeptanz der Balkan-Europa-Integration
5.Sichere Organisation der regionalen Fußballliga
Daraufhin hat jedes der Komitees seine Resolution der Generalversammlung präsentiert. Die Versammlung hat über die Resolution diskutiert und sie am Ende entweder angenommen oder abgelehnt. Die Resolutionen, die von der Mehrheit der Abgeordneten unterstützt wurden, werden an die Parlamente der Länder in der Region geschickt. Nebst dem Einblick in die Arbeitsweise des Europäischen Parlaments haben die Teilnehmer die Möglichkeit gehabt eine gemeinsame Position der jungen Menschen aus der Region bezüglich der wichtigsten Fragen zu demonstrieren. Durch die Workshops, die Rundtische und die interaktiven Vorlesungen hatten sie zudem die Möglichkeit ihre Fertigkeiten bezüglich öffentlicher Auftritte und Debatten zu verbessern.
Die bestehenden regionalen Initiativen für eine stärkere und schnellere Integration schließen die jungen Leute, welche die Subjekte und Objekte eben dieser Integration in der unmittelbaren Zukunft sind, nur ungenügend ein. Aus diesem Grund hat sich die Abhaltung des „Balkan Jugendforums“ als erfolgreiche Initiative herausgestellt. Der begrenzte politische Einfluss und die wirtschaftliche Macht der einzelnen Länder auf dem Balkan zeigen die Unentbehrlichkeit weiterer Beziehungen auf, damit sich die Region auf die bestmögliche Weise in die globalen Prozesse integrieren und erfolgreich auf die bevorstehenden Herausforderungen reagieren kann.
- " Diese Bezeichnung beeinträchtigt nicht den Status Kosovos und steht im Einklang mit der Resolution 1244 und mit der Haltung des serbischen Departements für Äußeres zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo."