Ziel der Veranstaltung war es, Jungunternehmer im Bereich Landwirtschaft aus West- und Südafrika zusammenzubringen und gemeinsame Herausforderungen und Chancen zu erörtern. Hierbei spielten die Gemeinsamkeiten der Herkunftsländer mit ihren komplizierten politischen Transitionsprozessen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Teilnehmer.
Im Rahmen des Workshops stellten die Jungunternehmer jeweils ihre Projekte vor und diskutierten über die Herausforderungen und Chancen landwirtschaftlich basierten Unternehmertums.
Die Gruppe erhielt eine Führung über den größten Markt für landwirtschaftliche Erzeugnisse im Großraum Harare und besuchte eines der erfolgreichsten Start-Ups in Simbabwe, welches sich auf die Lieferung frischer Lebensmittel spezialisiert hat und in den ersten 7 Monaten seines Bestehens über 300 Tonnen Lebensmittel an Haushalte ausgeliefert hat. Hierbei dienen Internet und soziale Medien als wesentliche Mittel zum Marketing und der Bestellvorgänge. Die Gruppe erhielt Einblick in die komplizierte jüngere Geschichte Simbabwes, als sie eine im Jahre 2006 enteignete Farm besuchte, welche nach Jahren des Verfalls, nun von den Jungunternehmern wieder aufgebaut wird. Abgerundet wurde das Programm durch einen Vortrag zu den Möglichkeiten, welche die sozialen Medien zur Vermarktung junger Unternehmen und der Erschließung neuer Zielgruppen bieten.
Die gambischen und simbabwischen Jungunternehmer hoben den besonderen Charakter dieses transnationalen Workshops hervor, da durch die Zusammenkunft von west- und südafrikanischen Teilnehmern Stereotype über das jeweils andere Land abgebaut und neue Synergien für konkrete Kooperationen geschaffen werden konnten. Neben dem Netzwerkgedanken zwischen Start-Ups im landwirtschaftlichen Bereich aus Gambia und Simbabwe wurde durch die Maßnahme auch der innerafrikanische Dialog befördert und Möglichkeiten für Joint-Ventures diskutiert. In Anbetracht der anhaltenden Diskussion über die Einführung einer afrikaweiten Freihandelszone konnte somit ein wichtiger Beitrag zum innerafrikanischen Dialog von Jungunternehmern geleistet werden. Die Teilnehmer betonten am Ende des zweitägigen Workshops, dass durch den Austausch auch die Bereitschaft zu politischem Engagement gewachsen sei, da die Zusammenhänge von wirtschaftlicher und politischer Entwicklung in den jeweiligen Ländern deutlich wurde. Nach dem Vorbild der gambischen "Youth Chamber of Commerce and Industry" regten die simbabwischen Teilnehmer an, auch in ihrem Land die Etablierung einer Interessensvertretung für Jungunternehmer zu initiieren. In einem Folgeseminar Anfang Juli in Gambia soll über den Beitrag von Start-Ups zur Schaffung von Arbeitsplätzen und der damit zusammenhängenden Reduzierung von Fluchtursachen beraten werden.