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Veranstaltungsberichte

Der Konflikt im Ostkongo und seine Auswirkungen auf die Region der Großen Seen

Regionaler Dialog über die Ursachen, den Kontext und die Akteure des Konflikts sowie Wege zu einem nachhaltigen Frieden im Ostkongo

Gemeinsam mit der Africa Peace Initiative organisierte das Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika (RP SIPODI Ostafrika) der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) am 27. März 2025 im Trademark Hotel in Nairobi ein Dialogprogramm über den Konflikt im Ostkongo und seine Auswirkungen auf die Region der Großen Seen. Diplomaten, Politiker, Journalisten, Wissenschaftler und Mitglieder der Zivilgesellschaft aus der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und aus Ländern der Region, darunter Uganda, Ruanda, Burundi und Kenia, kamen zusammen, um historische Zusammenhänge, jüngste Entwicklungen und Zukunftsszenarien des Konflikts im Ostkongo zu erörtern.

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Der Dialog wurde von Nils Wörmer, Leiter des RP SIPODI Ostafrika, eröffnet, der sich bei der Africa Peace Initiative für die gute Zusammenarbeit bei der Organisation des Dialogs bedankte und auch Jakob Kerstan, Leiter des KAS Auslandsbüros DR Kongo, für seinen Beitrag und seine Unterstützung dankte. Er betonte, dass die regionale Dimension des Konflikts im Ostkongo das Thema zu einem zentralen Anliegen für das RP SIPODI Ostafrika macht. Fabrice Muchiga, Direktor der Africa Peace Initiative, wies in seiner Begrüßungsrede darauf hin, dass der Dialog frei und interaktiv gestaltet werden soll und alle Perspektiven und Beiträge trotz möglicher gegensätzlicher Ansichten willkommen sind.

Die erste Podiumsdiskussion bestand aus Nickson Kambale, einem Friedensaktivisten aus der DRK, und Kilumba Mick Mutiki, Koordinator des Réseau pour la Réforme du Secteur de Sécurité et de la Justice (RRSSJ) mit Sitz in Süd-Kivu, die Einblicke in die kongolesische Perspektive der aktuellen Eskalation und der jahrzehntelangen Aufstände im Ostkongo gaben. Sie betonten die Auswirkungen der Ausbeutung natürlicher Ressourcen, die hohe Zahl bewaffneter nichtstaatlicher Akteure, ausländische Interventionen und die schwache Regierungsführung als Hauptursachen für die anhaltenden Konflikte in der Region. Kayihura Felix Safari, ugandischer Sicherheitsanalyst, erläuterte die ugandische Sicht auf die Krise und betonte, dass die Konflikte im Ostkongo verschiedene Merkmale wie ethnische Zugehörigkeit, politische Ausgrenzung und Mängel in der Regierungsführung aufweisen. Tom Ndahiro, Gründungsmitglied des Interdisciplinary Genocide Studies Centre (IGSC), brachte einen ruandischen Blickwinkel in die Diskussion ein, der sich auf die historischen Wurzeln des Konflikts im Ostkongo konzentrierte. Den Abschluss der Sitzung bildete ein Kommentar von Esther Muthoni Passaris, Frauenbeauftragte von Nairobi im Parlament von Kenia, die an die Verantwortung aller ostafrikanischen Staats- und Regierungschefs appellierte, in den Bemühungen um eine Konfliktlösung zusammenzuarbeiten, um der verheerenden humanitären Situation im Ostkongo ein Ende zu setzen.

Die zweite Diskussionsrunde konzentrierte sich auf die Regierungsführung, den Staatsaufbau und Wege zu einem dauerhaften Frieden im Ostkongo. Unter der Moderation von Duncan Mochama nahmen Julienne Baseke, Direktorin der kongolesischen Association des Femmes des Médias (AFEM), der ugandische Journalist Charles Onyango Obbo und Erick Mikalano, ein kongolesischer Wissenschaftler, der auf die Steuerung natürlicher Ressourcen in Kivu spezialisiert ist, an der Podiumsdiskussion teil. Sie erörterten notwendige Schritte, um der Gewalt in der Region Einhalt zu gebieten. Die Umsetzung einer wirksamen Reform des Sicherheitssektors, Wirtschaftsabkommen, kommunale Versöhnungsprogramme, Maßnahmen zur Rechenschaftspflicht sowie die Bekämpfung von Fehlinformationen wurden als die wichtigsten Schritte genannt, um dauerhafte Stabilität und Frieden im Ostkongo zu erreichen. Was die internationale Dimension betrifft, so wurde die Notwendigkeit eines Versöhnungsprozesses und mehr Kooperation zwischen allen beteiligten Staatschefs betont. Zum Abschluss der Sitzung erläuterte Cleland Leshore, ehemaliger kenianischer Botschafter im Südsudan, die regionalen Gemeinsamkeiten der Konflikte in den rohstoffreichen Gebieten Ostafrikas und zog Parallelen zwischen den Konflikten im Südsudan und im Ostkongo.

Nach einem Mittagsempfang und Networking führte die African Peace Initiative einen Workshop durch, um mögliche nächste Schritte für den Konfliktlösungsprozess und Wege zu einem nachhaltigen Frieden im Ostkongo zu diskutieren.

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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