Dialogplattformen zu (sicherheits-)politischen Herausforderungen in Somalia

Dieser regelmäßige Dialog soll eine zukunftsorientierte Politik fördern und Initiativen für den Friedensaufbau und die Versöhnung in dem vom bewaffneten Konflikt verwüsteten Land vorantreiben. Die Teilnehmer nahmen die wertvollen Erkenntnisse und Strategien, die während der Sitzung erörtert wurden, aktiv auf und verschafften sich so das nötige Rüstzeug, um sich für einen positiven Wandel in der Entwicklung Somalias einzusetzen.

Die Dialogplattformen, die MIND Somalia nun bereits im zweiten Jahr in Folge in Zusammenarbeit mit dem RP SIPODI Ostafrika organisierte, leisten einen bedeutenden Beitrag zur politischen Debatte zwischen Regierungsmitgliedern, Parlamentariern und Experten aus der somalischen Zivilgesellschaft.

Alle Teilnehmer verfolgten die Präsentationen mit großer Aufmerksamkeit und nahmen dabei das Wissen und die Perspektiven auf, die für die Entwicklung Somalias von entscheidender Bedeutung sind.

Auch am Rande der Veranstaltung ergaben sich viele Möglichkeiten zum Netzwerken.

Die Dialogplattformen zielen darauf ab, Regierungsvertretern, Experten, Forschern sowie der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, wesentliche politische Fragen Somalias zu diskutieren und über potenzielle Lösungen zu beraten. Durch die Schaffung eines Raums für konstruktiven Dialog sollen diese Veranstaltungen zu Initiativen und politischen Maßnahmen führen, die der Friedensförderung und der Aussöhnung dienen.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung setzte dieses Jahr die Zusammenarbeit mit dem Management Institute for National Development fort, das sich auf die Förderung demokratischer Regierungsführung und Stärkung somalischer Institutionen fokussiert und dies durch eine Vielzahl von Trainingsprogrammen und politischer Beratung unterstützt. Darüber hinaus sind die Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels, die Förderung von Führungs- und Regierungskompetenzen sowie die Vertiefung des Verständnisses von Konfliktursachen zentrale Themen des Instituts.

Am 7. Juli 2024 fand in Zusammenarbeit zwischen der KAS und MIND die erste Diskussionsrunde zum Thema „Somalia's Strategic Needs as ATMIS Prepares to Withdraw” statt.  Dabei wurde angemerkt, dass Somalia angesichts des bevorstehenden Abzugs der African Union Transition Mission in Somalia (ATMIS) sowohl vor strategischen Chancen als auch vor Herausforderungen steht und dass die Stärkung des nationalen Sicherheitsapparats sowie die Gewährleistung von Stabilität in befreiten Gebieten entscheidend für die Zukunft des Landes sind. Darüber hinaus wurde die Förderung von Partnerschaften mit regionalen und internationalen Verbündeten hervorgehoben, da diese von essenzieller Bedeutung sind, um die erzielten Fortschritte zu bewahren und einem Wiedererstarken militanter Gruppen entgegenzuwirken.

Mit „Somalia’s Current Political and Security Dynamics: Possibility of Direct Elections, Security Dynamics, Trends and Threats” fand am 16. Oktober 2024 die zweite Diskussionsveranstaltung dieser Reihe statt. In diesem wurde hervorgehoben, dass es in der jüngeren Geschichte Somalias keine Wahl gegeben hat, die im Rahmen eines vollumfänglich demokratischen Wahlprozesses durchgeführt wurde. Darüber hinaus beleuchteten die Diskussionsteilnehmer die zentralen Hindernisse, denen der Föderalisierungs- und Demokratisierungsprozess Somalias nach dem Konflikt gegenübersteht, sowie die laufenden Bemühungen, die Zeitpläne der Wahlen zwischen dem Federal Government of Somalia (FGS) und den Federal Member States (FMS) sowie innerhalb der verschiedenen FMS anzugleichen.

Die dritte Diskussionsrunde fand am 23. November 2024 statt und behandelte das Thema „The Role of Reconciliation and Dialogue for Somalia’s Conflict Prevention and Transformation: What are the Challenges Influencing Peaceful & Prosperous Somalia?“. Die Podiumsteilnehmer betonten die Bedeutung eines inklusiven Dialogs und einer echten Versöhnung für einen dauerhaften Frieden in Somalia. Darüber hinaus hoben sie hervor, dass die Analyse der zugrunde liegenden Konfliktursachen, wie unter anderem Clan-Spannungen, Ressourcenkonflikte und politische Fragmentierung, ein wesentlicher Schritt hin zu einem widerstandsfähigen und friedlichen Somalia ist. Die Diskussionsteilnehmer beleuchteten außerdem zentrale Herausforderungen wie die Etablierung effektiver Regierungsführung, die Stärkung von Institutionen und den Umgang mit externen Einflüssen, die das Potenzial haben, interne Spaltungen zu vertiefen.

Das Konzept dieser Veranstaltungsreihe wird hierbei als ein wichtiger Beitrag zur Förderung eines konstruktiven Dialogs zwischen der somalischen Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, den politischen Akteuren und anderen relevanten Gruppen angesehen.