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Veranstaltungsberichte

Kampala Geopolitics Conference 2024

The African Dimension in International Debates

Am 23. und 24. Oktober 2024 fand die siebte Ausgabe der Kampala Geopolitics Conference (KGC) 2024 an der Makerere Universität in Kampala, Uganda, statt. Die Veranstaltung wurde gemeinschaftlich vom Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika (RP SIPODI Ostafrika) der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), der Französischen Botschaft in Uganda, der Makerere Universität, und der Alliance Française de Kampala organisiert. Zur Konferenz versammelten sich Studierende aus verschiedenen Universitäten Ugandas sowie Führungskräfte und Experten aus Ostafrika und von überregionaler Ebene.

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Die Kampala Geopolitics Conference (KGC) ist eine Flaggschiff-Veranstaltung der Arbeit in Uganda, betonte Janyce Obrecht, stellvertretende Botschafterin der Französischen Botschaft in Uganda. Die Konferenz bringt Experten und Expertinnen, Praktiker und Praktikerinnen aus Politik und Verwaltung, Journalisten und Journalistinnen, Forscherinnen und Forscher und Studentinnen und Studenten zusammen, um zentrale Themen der internationalen Beziehungen und Sicherheitspolitk mit besonderem Fokus auf Uganda und dem Horn von Afrika zu diskutieren. Zu den behandelten Themenfeldern gehört die in Wandlung befindende Demografie in afrikanischen Staaten, welche Prof. Barnabas Nawangwe, Vizekanzler der Makerere Universität, hervorhob. Außerdem war die sich verändernde Sicherheitslage am Horn von Afrika, in Westafrika und im Nahen Osten, die Nils Wörmer, Leiter des Regionalprogramms Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika der KAS, in seiner Eröffnungsrede ansprach, ein Hauptbestandteil der Konferenz. Eric Touzé, Leiter der Alliance Française de Kampala, begrüßte ebenfalls die Teilnehmer und Teilnehmerinnen und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit zwischen den Organisationen, welche die Konferenz ermöglicht haben.

Am ersten Tag der Konferenz fand eine vom RP SIPODI Ostafrika organisierte Podiumsdiskussion zum Thema „A Bloody Stalemate? What Lies Ahead for Sudan Amidst a Myriad of Failed Interventions?” statt. Unter der Moderation von Steffen Krüger, Leiter des KAS Auslandsbüros Ägypten,  diskutierten Moses Chrispus Okello, leitender Wissenschaftler (Senior Reseracher), beim Horn of Africa Security Analysis Programme des Institute for Security Studies (ISS), Botschafter Dr. Angok James Solomon Padiet, Professor der Politikwissenschaften and der Universität Dschuba, Südsudan und Khaled Sirelkhatem, Experte für Entwicklungspolitik und Politischer Beobachter am Horn von Afrika, die Hintergründe des Konfliktes im Sudan und analysierten den aktuellen Stand der Auseinandersetzung. Dabei wurden Faktoren hervorgehoben, welche eine Friedenslösung erschweren, unter anderem die religiösen Dimensionen des Konflikts, die Tatsache, dass beide Konfliktparteien Teil der Vorgängerregierung waren und die Tatsache, dass die militärischen Führer auf einen militärischen Sieg statt auf eine Verhandlungslösung hinarbeiten. Trotz mehrerer Versuche fanden bisher keine Friedensverhandlungen statt. Dennoch ist es dringend notwendig, dass alle Beteiligten auf eine schnelle Lösung hinarbeiten, da es sich um eine der schwerwiegendsten Vertreibungs- und Migrationskrisen der letzten Jahrzehnte handelt.

Der zweite Tag der KGC begann mit einer vom RP SIPODI Ostafrika organisierten Podiumsdiskussion zum Thema „Jihadism, Global Networks, and the African State: The Cases of Somalia, Nigeria and Mali“. Die Diskussion wurde von Dr. Tobias Rüttershoff, Leiter des KAS RP SIPODI Westafrika, moderiert. Die Teilnehmer waren Lieutenant Colonel Yves Koffo Guitto, Leiter des Counter-Terrorism Operational Intelligence Center (CROAT) in Côte d’Ivoire, Prof. Chukwuma Albert Okoli, Professor der Politikwissenschaften an der Universität Lafia in Nigeria, sowie Dr. Yahye Ali Ibrahim, Vorsitzender des Management Institute for National Development (MIND) in Somalia. Die Experten gaben einen Überblick über die historischen Hintergründe und Entstehung verschiedener Terrorgruppen in Ost- und Westafrika. Der Fokus der Diskussion lag dabei auf Somalia und der Sahelzone. Darüber hinaus wurden Faktoren erörtert, welche in den jeweiligen Ländern zur Verbreitung und Etablierung der Terrorgruppen geführt haben, unter anderem schwach ausgeprägte Staatlichkeit, welche zu lokalen Konflikten und Machtvakuen geführt haben. Es wurde angemerkt, wie komplex das Bedrohungsszenario durch Terrorismus in Afrika geworden ist und wie die veränderten Dynamiken eine Herausforderung in der Bekämpfung und dem Verständnis darstellen. Die signifikante Zunahme terroristischer Aktivitäten in Westafrika ab 2021 wurden unter anderem mit den Militärputschen in der Sahelzone in den letzten Jahren und dem folgenden Abzug westlicher Sicherheitskräfte begründet, was wiederum zu einer deutlichen Verschlechterung der Sicherheitslage in diesen Gebieten führte. Aus diesem Grund ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit verschiedener Staaten im Kampf gegen den Terrorismus noch wichtiger als zuvor. Ein zentraler Aspekt dabei ist das Teilen von Geheimdienstinformationen, um eine effektive Bekämpfung und die Verhinderung weiterer Ausbreitung des islamistischen Terrors in Richtung des Golfs von Guinea zu gewährleisten.

Die anderen Partner organisierten Podiumsdiskussionen zu verschiedenen Themen, darunter dem Zusammenhang von Kriegsverbrechen, geschlechtsspezifische Gewalt und Gerechtigkeit, dem Ausgleich zwischen den globalen Klimaverpflichtungen und den Entwicklungserfordernissen Afrikas, oder auch zu den Auswirkungen des Erdöls auf die Zukunft Ugandas und Partnerschaften Afrikas mit aufstrebenden und traditionellen Mächten im Wandel. Für einen weiteren Austausch zu den Diskussionen der Konferenz veranstaltete Alliance Française de Kampala am Abend des ersten Tages einen Empfang mit kultureller Darbietung. Zum Abschluss der KGC hielten Cyril Maman, Leiter der Abteilung für Zusammenarbeit und kulturelle Angelegenheiten der Französischen Botschaft in Uganda, Anna Reismann, Leiterin des KAS Auslandsbüros Uganda und Südsudan und Awel Uwihanganye, Chief Advancement Officer der Makerere Universität, ihre Schlussbemerkungen.

Im Anschluss veranstaltete das RP SIPODI Ostafrika eine geschlossene Diskussionsveranstaltung zum Thema „The Future United States´Policy towards Africa. Continuity, Reversal, or New Directions“ für seine Partner aus Uganda, sowie Gäste aus dem Horn von Afrika und Westafrika und den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Strategischen Dialogforums zu Frieden und Sicherheit am Horn von Afrika, ausgerichtet vom Institute for Security Studies (ISS).

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Kontakt

Nils Wörmer

Nils Wörmer

Leiter Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika

nils.woermer@kas.de +256 786 751 439

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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