Die Bucheinführung wurde von Lukas Kupfernagel, dem Leiter des KAS Äthiopien/AU-Verbindungsbüros, eröffnet. In seiner Begrüßung hieß er die Teilnehmenden herzlich willkommen und wies auf die wichtige Arbeit der Stiftung bei der Förderung von Dialog und Zusammenarbeit am Horn von Afrika hin. Anschließend richtete Edgar Mwine, Projektassistent des RP SIPODI Ostafrika, das Wort an die Anwesenden. In seiner Einführung betonte er die Bedeutung der Forschungsarbeit, um ein besseres Verständnis für die Entwicklung von Migration und Vertreibung zu schaffen. Des Weiteren sollten durch Publikation und Podiumsdiskussion lokale Ansätze für die Ursachenbekämpfung von Migration entwickelt werden. Zuletzt bedankte Niklas Mayer, Leiter von CRBi, sich bei den Forschenden für ihre Analysen und die wertvollen Erkenntnisse, die sie in der Publikation erarbeitet haben. Er würdigte auch die Zusammenarbeit mit RP SIPODI Ostafrika, das bereits im zweiten Jahr in Folge eine Publikation zum Thema Migration in Äthiopien unterstützt hat.
Die Forschungsarbeit beschäftigt sich mit den Ursachen, Entwicklungen und Folgen von Migration in den sechs Grenzregionen Äthiopiens Afar, Benishangul, Gumuz, Gambella, Oromia, Somali und Tigray. Die Forschenden stellten dem Plenum ihre Ergebnisse und Empfehlungen vor. Anschließend fand eine Diskussion mit den Teilnehmenden statt, in der die Ursachen für Migration in den verschiedenen Regionen, sowie mögliche Bereiche für Kooperation zur Bewältigung dieser Herausforderungen erörtert wurden.
Die präsentierten Ergebnisse zeigten, dass die Herausforderungen zwar von Region zu Region unterschiedlich sind, jedoch in ähnlicher Weise auf Migration und Vertreibung wirken. Zu den Hauptursachen für Migration in den Grenzregionen Äthiopiens gehören die Anfälligkeit für Umwelteinflüsse, die sozioökonomische Benachteiligung von Grenzregionen und ethnische Konflikte. In der anschließenden Diskussion wurde vorgeschlagen, diesen Ursachen mit einem integrativen Ansatz zu begegnen. Dieser kombiniert Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandel, eine Stärkung der Regierung zur Bewältigung ethnischer Konflikte und die Verbesserung der sozioökonomische Lage durch Erarbeitung eines Planes für die Entwicklung der Grenzregionen. Darüber werden auch die Einsetzung von modernen landwirtschaftlichen Praktiken, um die traditionellen Methoden zu ergänzen, sowie gezielte Unterstützung für die Anpassung der Landwirtschaft an das sich verändernde Klima empfohlen.
In ihrer Abschlussrede dankte Susan Natumanya, Projektassistentin des RP SIPODI Ostafrika, den Anwesenden für ihre Beiträge. Sie forderte die politischen Entscheidungsträger dazu auf, die vorgeschlagenen Empfehlungen aufzugreifen, um Migration proaktiver anzugehen. Dabei sollen sie vorrausschauend handeln und nicht reaktiv mit den Herausforderungen umgehen. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es einen Empfang, bei dem sich die Teilnehmenden weiter austauchen konnten.
Über diese Reihe
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