Die Veranstaltung wurde von Nils Wörmer, Direktor des RP SIPODI Ostafrika, eröffnet. Er betonte, dass internationale politische und sicherheitspolitische Angelegenheiten ständig im Wandel sind. Solche Podiumsdiskussionen seien wichtig, da sie zu einem besseren Verständnis internationaler Politik beitragen und helfen, Auswirkungen auf lokale Kontexte zu erkennen.
Die anschließende Podiumsdiskussion wurde von Susan Nsibirwa, Geschäftsführerin der Nation Media Group, moderiert. Als Podiumsteilnehmer beteiligten sich Raymond Mujuni, stellvertretender Direktor des African Institute for Investigative Journalism, Daniel Bwambale, Experte für internationale Beziehungen und Dismas Nkunda, Geschäftsführer von Atrocities Watch Africa. Die drei Sprecher skizzierten Szenarien für die geopolitische Entwicklung Afrikas im Jahr 2025 und setzten diese in Bezug zu aktuellen globalen Ereignissen. Besonders hervorzuheben waren dabei der Krieg in der Ukraine, der Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen in Europa, die bevorstehende Trump-Administration in den USA und die Konflikte im Nahen Osten.
Die Podiumsteilnehmer stellten fest, dass europäischen Länder aufgrund der Anforderungen durch die Nato gezwungen sind, ihre Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Infolgedessen werden die Ausgaben für Verteidigung in den nächsten Jahren voraussichtlich mehr als 2 Prozent des BIP betragen. Außerdem waren sie sich einig, dass die Trump-Administration sehr unvorhersehbar ist und auf die eigene Innenpolitik fokussiert sein wird. Während diese beiden Faktoren die Ausgaben für Entwicklungshilfe für Afrika wahrscheinlich verringern werden, war sich das Publikum sicher, dass der Kontinent weiterhin ein unverzichtbarer Partner der USA und Europas bleibt, sowohl als Markt für industrielle Produkte als auch als Quelle für Arbeitskräfte und Rohstoffe.
Zudem veränderten sich Initiativen in afrikanischen Staaten weg von institutionalisierten Bewegungen, wie der Jugendinitiative in Kenia und Nigeria. Die Podiumsteilnehmer sagten voraus, dass die Partner für Entwicklung zunehmend bereit sein werden, mit Afrikanern außerhalb der etablierten staatlichen Strukturen zusammenzuarbeiten. Außerdem bleibe Uganda weiterhin ein wichtiger Partner der Europäischen Union aufgrund seiner Rolle in den Bereichen Friedenssicherung, Flüchtlingsmanagement und wirtschaftliche Zusammenarbeit in Ostafrika.
Im Anschluss an die Diskussion unter den drei Experten folgte ein Austausch mit dem Publikum. Dabei wurden die Rolle regionaler Wirtschaftsblöcke sowie globaler Allianzen wie des Non-Aligned Movement und der BRICS erörtert.
Abschließende hob Nils Wörmer nochmals hervor, welche Auswirkungen die neuen NATO-Anforderungen für Mitgliedstaaten auf das deutsche Entwicklungshilfebudget haben werden. Er betonte, dass die Antwort auf Deutschlands verteidigungspolitische Herausforderungen nicht in der Kürzung des BMZ-Titels im Haushalt liege. Das Einsparpotential beim Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mache nur einen Bruchteil des zusätzlich benötigten Verteidigungsbudgets aus. Anschließend verabschiedete Nils Wörmer den Projektmanager Gregory Meyer , der seit Juli 2022 als Ortskraft beim RP SIPODI Ostafrika tätig war und würdigte dessen engagierten Einsatz für das Programm. Der anschließende Empfang diente der Weiterführung der Diskussion und dem persönlichen Austausch.
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.