Die Eröffnung des zweitägigen Trainings am Donnerstagmorgen, mit einer Vorstellungsrunde der Referentinnen, Referenten und Teilnehmer, gab diesen nicht nur eine erste Chance zu Netzwerken, sondern hob auch die Diversität der Gruppe deutlich hervor. Dr. Nansozi Muwanga, Direktorin des JNLC, begrüßte die Anwesenden und nutzte die Chance, den jungen Führungskräften ihre zentrale Rolle in den zukünftigen Innovationen und Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent sowie in den aktuellen Konflikten in der Region vor Augen zu führen. Von Seiten der KAS hieß Nils Wörmer, Leiter des RP SIPODI Ostafrika, die Studenten herzlich willkommen und legte ihnen nahe, dass es mehr braucht, um eine Führungskraft zu sein, als nur ein zweitägiges Training mit Zertifikat, nämlich Engagement, Einsatz für die Gemeinschaft und Selbstdisziplin.
Anschließend präsentierte Prof. Philip Kasaija Apuuli, vom Fachbereich Politikwissenschaft an der Makerere Universität, die Grundlage für ein Verständnis von Frieden und Sicherheit. Er verband die theoretischen Ansätze von Friedensarten und Konfliktursachen mit aktuellen Beispielen am Horn von Afrika. Dr. Edward Kaweesi, ebenfalls vom Fachbereich Politikwissenschaft an der Makerere Universität, führte diese Gedanken weiter in das Feld der Konfliktanalyse und Konfliktdynamiken. Danach sprach Dr. Gardner Rwakiseta, Programmkoordinator des JNLC, über die Zentralität von emotionaler Intelligenz in der Konfliktmediation und Konfliktlösung. Ssazi Ronald, Strong Minds-Uganda, und Gloria Namata, Finanzkompetenz-Beraterin, schlossen die Einheit mit Vorträgen in den Bereichen mentale Gesundheit und Finanzkompetenz für nachhaltige Friedenssicherung ab.
Am Nachmittag widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen der praktischen Konfliktanalyse und vereinten eigene Erfahrung und neu Gelerntes in ihren Lösungsansätzen. Nyaribi David, Action Aid-Uganda, ergänzte diese Ansätze durch einen kurzen Vortrag zu Gesprächstechniken in der Konfliktschlichtung. Den ersten Tag des Trainings schloss Teddy Namutebi, eine weitere Finanzkompetenz-Beraterin, ab und würdigte den offenen und diversen Austausch der Studenten. Sie lud die jungen Führungskräfte und Expertinnen und Experten ein, bei einem Empfang die Chance für Fragen und zum Netzwerken zu nutzen.
Der zweite Tag startete mit der Vorstellung der Resolution 2250 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen und dessen Pfeiler, welche erstmals spezifisch junge Menschen in der Friedensstiftung adressieren und mittels welcher Dr. Gardner das Potential junger Akteure in Themen zur Sicherheit porträtierte. In der Folgenden Einheit zum Thema „Aufbau von lokalen Friedensinitiativen“ teilten sich Prof. Kasaija Philip, Gloria Namata, Henry Kasacca, vom Training Center for Democracy and Governance, und Joanna Nakabito, Friedens- und Sicherheitsberaterin, die Bühne. Nacheinander führten sie die Nachwuchsführungskräfte durch die aktuellen Konfliktsituationen in der Region der Großen Seen und gaben praktische Tipps wie die Teilnehmenden selbst aktiv werden können. Im Anschluss hob Dr. Solomon Winyi, vom Fachbereich Politikwissenschaft an der Makerere Universität, Gefahren sowie Potentiale der sozialen Medien zur Mobilisierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Friedenssicherung hervor.
Der Nachmittag gab den Teilnehmern nach einem kurzen Input zu Führungsqualitäten und Gruppendynamiken die Möglichkeit sich in verschiedenen Methoden lösungsorientiert an Fallszenarien zu arbeiten. Danach wurden in Kleingruppen eigene Projekte und zugehörige „Actionplans“ erstellt und anschließend im Plenum präsentiert, was die Möglichkeit für kritischen Austausch unter den Studenten und Feedback von den Expertinnen und Experten gab. Dr. Simba Sallie Kayunga, Vertreter der ugandischen Wahlkommission, forderte in seiner Ansprache die Stduenten auf, deren Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme am politischen Geschehen wahrzunehmen. Frage- und Antwortsessions nach jeder Einheit verdeutlichten die rege Teilnahme sowie das große Interesse der jungen Nachwuchskräfte.
Zum Abschluss des Trainings gab Angella Kasekende, Projektmanagerin des RP SIPODI Ostafrika, den jungen Führungskräften mit auf den Weg, das Training nicht als Ende zu sehen, sondern das Gelernte in ihren Karrieren anzuwenden und sich weiterzuentwickeln. Diesem Ton schloss sich auch Dr. Nansozi Muwanga an und ermutigte die Studentinnen und Studenten im Sinne von Julius Nyerere aktiver Teil der Pan-Afrikanischen Führungsbewegung in der Friedensschaffung zu werden. Zuletzt wurden den Teilnehmern ihre Zertifikate verliehen.
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.