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Veranstaltungsberichte

Sudan Symposium in Nairobi

Die Rolle nichtmilitärischer Akteure beim Wiederaufbau nach dem Konflikt

Das Regionalprogramm Sicherheitsdialog Ostafrika (RP SIPODI Ostafrika) der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und das HORN International Institute for Strategic Studies veranstalteten am 29. Mai 2024 ein Symposium im Sarova Panafric Hotel in Nairobi, um die Rolle der nichtmilitärischen Akteure im Sudankonflikt und beim Wiederaufbau des Staates nach dem Konflikt zu diskutieren.

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Das Symposium mit dem Titel Situating Non-military Players in the Sudan Conflict: Assessing Their Role in the Post-conflict Reconstruction of Sudan knüpfte an die Konferenz From Crisis to Resolution; Envisioning Sudan's national, geopolitical, and security pathways for effective intervention an, die vom RP SIPODI Ostafrika und dem HORN Institut im vergangenen Jahr ebenfalls in Nairobi abgehalten wurde. An dem Symposium, welches vier Podiumsdiskussionen umfasste, nahmen Akademiker, Diplomaten und Experten für internationale und regionale Sicherheit, Politiker, Regierungsbeamte und Analysten aus dem Sudan teil.

Das Symposium wurde durch Grußworte von Dr. Mustafa Y. Ali, dem Vorsitzenden des HORN Instituts, Nils Wörmer, Direktor des KAS RP SIPODI Ostafrika und Joseph Bonnet, stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater Kenias, eröffnet. Sie betonten die Bedeutung der Diskussion und die Rolle der nichtmilitärischen Akteure im Rahmen des Wiederaufbaus des Sudans. Nils Wörmer nutzte die Gelegenheit, um weitere KAS-Vertreter zu begrüßen und vorzustellen: Steffen Krüger, Leiter des KAS-Büros in Ägypten, und Alina Reiss, die in Kürze die Stelle der Politikberaterin für das Portfolio Ostafrika, Migration und Flüchtlinge übernehmen wird.

Die erste Diskussionsrunde, bestehend aus Eynas Mohamed Latef von Teeba Press, Monica Camacho, Vertreterin für humanitäre Angelegenheiten für Zentral- und Ostafrika, Médicins sans frontièrs, und Botschafter Haile Menkerios, ehemaliger Leiter des Büros der Vereinten Nationen für die Afrikanische Union (UNOAU), zog zuerst eine Bilanz des seit über einem Jahr andauernden Konflikts. Neben dessen Hintergründen und Dimensionen erörterten die Podiumsteilnehmer die humanitäre Lage im Sudan, die Formen und das Ausmaß der Vertreibung, die aktuelle militärische Lage und die allgemeinen Auswirkungen des Krieges auf die Region.

Es folgte eine zweite Podiumsdiskussion zu den nichtmilitärischen Optionen für die Konfliktlösung im Sudan. An der Podiumsdiskussion nahmen Faiz Omar Jamie, Professor am Zentrum für Friedens- und Entwicklungsstudien der Universität Bahri (der extra aus Khartum angereist war, um an der Konferenz teilzunehmen), Amir Suliman, Koordinator des Rechtsprogramms des Afrikanischen Zentrums für Gerechtigkeits- und Friedensstudien, Hiba Abukar, Projektbeauftragte des Netzwerks Strategische Initiative für Frauen am Horn von Afrika (SIHA) und Shaza Bala Elmahdi, Sudan-Länderdirektorin des Zentrums für Internationale Privatunternehmen (CIPR) teil. Die Diskussionsteilnehmer besprachen verschiedene Ansätze, durch die nichtmilitärische Akteure in den anhaltenden Konflikt eingreifen könnten. Dabei wurde ausführlich diskutiert, welchen potenziellen Einfluss sie auf die Situation haben könnten und welche Herausforderungen damit verbunden wären.

Die dritte Diskussionsrunde befasste sich mit den Verhandlungs- und Mediationsbemühungen im Sudan. An dieser Diskussion nahmen Botschafter Eng. Mahoub Maalim, ehemaliger Generalsekretär der Regionalorganisation IGAD, Botschafter Nureldin Satti, ehemaliger Botschafter des Sudan in den Vereinigten Staaten, Frankreich, Portugal, der Schweiz und dem Vatikan, Osama Tageldin, sudanesischer Senior Officer bei UNDP Sudan, und Heiko Nitzschke, Sondergesandter des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland für das Horn von Afrika, teil. Sie gaben einen Überblick über die bisherigen Vermittlungs- und Verhandlungsprozesse. Dabei legten sie ein besonderes Augenmerk auf die Dschidda-Gespräche und die Pariser Konferenz und deren positive Auswirkungen. Darüber hinaus skizzierten sie die Schwierigkeiten dieser Verhandlungsbemühungen und gaben einen Ausblick darauf, wie künftige Verhandlungen organisiert werden sollten.

Das letzte Podium des Tages befasste sich mit den Möglichkeiten für Rekonstruktion des Staates Sudan. Amgad Fareid El-Tayeb, Geschäftsführer von Frika for Studies and Development, und Idris Salah, Programmbeauftragter des Regionalen Zentrums für Kleinwaffen (RECSA), nahmen gemeinsam mit Prof. Fred Jonyo, Dozent für Politikwissenschaften an der Universität Nairobi, an der Runde teil. Sie analysierten die Optionen für den Wiederaufbau des sudanesischen Staates angesichts des anhaltenden Verfalls staatlicher, politischer und militärischer Strukturen.

Im Anschluss an diese letzte Runde fand eine offene Diskussion statt bei der auch Empfehlungen für das weitere Vorgehen mit der Situation im Sudan ausgearbeitet wurden. Die Konferenz wurde mit Schlussworten von Angella Kasekende, Projektmanagerin beim KAS RP SIPODI East Africa, und Dr. Hassan Khannenje, Direktor des HORN International Institute for Strategic Studies, beendet.

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Kontakt

Nils Wörmer

Nils Wörmer

Leiter Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika

nils.woermer@kas.de +256 786 751 439

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