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Bewertung des Erbe des 6. Parlaments

Webinar Bericht

Am 1. Juli 2024, nur wenige Wochen nachdem Präsident Cyril Ramaphosa die siebte Regierung Südafrikas ins Amt eingeführt und damit eine Regierung der nationalen Einheit ins Leben rief, hielt OUTA ein Webinar zur Feier des Internationalen Tages des Parlamentarismus ab.

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Die Veranstaltung mit dem Titel „Reviewing the 6th Parliament's Legacy" (Bewertung des Erbes des 6. Parlaments) hatte zum Ziel, die historischen Errungenschaften und zukünftigen Möglichkeiten parlamentarischer Kontrolle in Südafrika zu erkunden, einer Nation, die sich an einem entscheidenden Wendepunkt ihrer demokratischen Entwicklung befindet. Präsident Ramaphosas rief in seiner jüngste Antrittsrede zur kooperativen Regierungsführung auf - ein Thema, das in den Gesprächen des Tages nachhallte.

Das Panel bestand aus einer Reihe erfahrener Experten und Expertinnen aus namhaften Organisationen, von denen jeder eine wichtige Perspektive in den Dialog einbrachte:

  • Gregor Jaecke, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Südafrika, ist anerkannt für seine umfangreiche, internationale Erfahrung in der Implementierung von Projekten zur guten Regierungsführung.
  • Naailah Parbhoo ist Senior Reseacher bei OUTA und steht kurz vor dem Abschluss ihrer Promotion im Fachbereich der Informationswissenschaften zu dem Thema parlamentarische Kontrolle.
  • Rashaad Ali, Executive Director der Parliamentary Monitoring Group, ist bekannt für seine detaillierte Überwachung der Arbeitsweise des südafrikanischen Parlaments.
  • Devi Pillay ist Wissenschaftlerin am Public Research Institute mit dem Schwerpunkt der Staatsvereinnahmung („state capture“), Korruption und Kontrolle.

Die Diskussionen

Die Diskussionsteilnehmer und -teilnehmerinnen lieferten tiefgehende Analysen der vielfältigen Herausforderungen und Chancen, vor denen Südafrikas parlamentarisches System steht:

Gregor Jaecke eröffnete die Diskussion mit einer Darlegung der universellen Prinzipien der parlamentarischen Demokratie und wie diese in den verschiedenen Systemen weltweit zum Ausdruck kommen. Mit Rückgriff auf seine umfangreiche internationale Erfahrung hob Jaecke die entscheidende Rolle hervor, die eine robuste parlamentarische Kontrolle bei der Wahrung der Prinzipien von Transparenz und Rechenschaftspflicht in einer demokratischen Gesellschaft darstellen. Im Rahmen seiner Analyse verglich er, wie die Gesetzgebungsprozesse in verschiedenen Ländern an aktuelle Herausforderungen angepasst wurden und unterstrich dabei die Wichtigkeit, aus diesen Erfahrungen zu lernen, um die parlamentarische Arbeitsweise in Südafrika zu verbessern.

Naailah Parbhoo beschrieb den historischen Kontext der parlamentarischen Kontrolle in Südafrika vom 4. bis zum 6. Parlament. Sie präsentierte eine detaillierte Analyse der legislativen Erfolge und der anhaltenden systemischen Herausforderungen, die eine effektive Regierungsführung behindern. Parbhoo betonte, wie wichtig es sei, robuste Indikatoren für demokratische Parlamente zu etablieren und wie diese verwendet werden können, um die Wirksamkeit der Kontrolle zu messen und zu verbessern.

Rashaad Ali gab einen facettenreichen Einblick in die internen Abläufe des südafrikanischen Parlaments, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, die eine Umstellung auf virtuelle Parlamentssitzungen erzwang. Alis Einblicke in die operativen Herausforderungen und Anpassungen des parlamentarischen Systems unterstrichen dessen Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit, die Gesetzgebungsfunktionen unter widrigen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Er betonte die Bedeutung fortlaufender Evaluierungen dieser Anpassungen, um sicherzustellen, dass sie die parlamentarische Kontrolle weiterhin unterstützten und nicht behinderten.

Devi Pillay sprach über Korruption und staatliche Vereinnahmung, welche die politische Landschaft Südafrikas erheblich beeinflusst haben. Pillays Analyse konzentrierte sich auf die Mängel der derzeitigen Kontrollmechanismen und die Notwendigkeit einer strategischen Überarbeitung. Sie plädierte für einen strengeren Ansatz, um Regierungsbeamte zur Rechenschaft zu ziehen und gab Empfehlungen zur Verbesserung der Integrität und Wirksamkeit von Kontrollprozessen ab. Pillays Forderung nach einer systemischen Reform zielte nicht nur darauf ab die Symptome, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen von Regierungsversagen anzugehen.

Fazit und zukünftige Ausrichtung

Die Diskussionen waren reich an historischem Kontext, praktischen Erkenntnissen und strategischen Empfehlungen. Sie spiegelten ein gemeinsames Verständnis der anstehenden Herausforderungen und der Schritte zu ihrer Überwindung wider. Während Südafrika unter der neu gebildeten nationalen Einheitsregierung voranschreitet, bieten die von den Diskussionsteilnehmern geteilten Empfehlungen einen soliden Rahmen zur Verbesserung der parlamentarischen Aufsicht und Rechenschaftspflicht. Das Webinar hat nicht nur die dringende Notwendigkeit robuster Gesetzgebungsfunktionen hervorgehoben, sondern auch die Grundlage für zukünftige Reformen des parlamentarischen Systems Südafrikas geschaffen. Der kooperative Geist der Regierung der Nationalen Einheit spiegelte sich in den umsetzbaren Erkenntnissen wider, die während der Diskussionen angebracht wurden und den Kurs zu einem rechenschaftspflichtigeren, transparenteren und integrativeren Regierungsrahmen vorgaben. Präsident Ramaphosas Vision eines einheitlichen Regierungsansatzes stimmt mit den Empfehlungen des Expertengremiums überein und weist einen hoffnungsvollen Weg zur Verwirklichung der Bestrebungen aller Südafrikaner in der neuen politischen Landschaft.

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Kontakt

Nancy Msibi

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Projektkoordinatorin

nancy.msibi@kas.de +27 (11) 214 2900-110

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